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Reiseberichte 2014
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K A R I B I K , T O B A G O B I S G U A D E L O U P E
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Tobago, Store Bay
Als wir ausgeschlafen hatten, ging unser erster Blick an Land. Der Wow- Effekt war sofort da. Überall wo man hinsah standen Palmen, grüne Büsche und bunte Häuser. Eine große Hotelanlage war ebenfalls vorhanden. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an dem Grün, nachdem wir solange nur Wasser um uns hatten. Und endlich – endlich konnten wir in Ruhe zusammen frühstücken! Es gibt schon ein gutes Gefühl den Kaffeebecher abstellen zu können, ohne ihn auf den Boden fallen zu sehen. Danach wurde dann grob das Schiff auf Vordermann gebracht: Die nassen Sachen raus, die Luken öffnen, die Schoten an die Reling zum abregnen hängen, und und und. Selbst ins Wasser springen! Das Wasser ist so, wie man es sich vorstellt. Angenehm warm und glasklar. Nachdem wir dies alles erledigt hatten, wurde das Beiboot aufgepumpt und startklar gemacht. Ab ans Land! Kaum sind wir gelandet, begrüßten uns die anderen Segler. Diese Hilfsbereitschaft untereinander ist echt beeindruckend. Ein Holländer riet uns das Dingi anzuketten, eine Kanadierin zeigte uns, wo Müll entsorgt wird, ein Italiener leihte uns seinen Wasserkanister übers Wochenende und zeigte uns den Wasseranschluss und ein deutsches Ehepaar verriet uns das Wifi- Netz inklusive Passwort. So verbrachten wir den ersten Tag an Land. Die nächsten Tage versuchten wir, so gut es geht, den Wohlfühlfaktor wieder herzustellen. Jeder von uns packte mit an. Ob nun Toilette putzen, die Oberflächen abwischen, Wäsche sortieren oder an Deck aufräumen – wir wollten unser Schiff wieder sauber haben. Keine Fahrt an Land wurde umsonst gemacht. Immer kam der Wasserkanister mit, Müll wurde entsorgt und Schmutzwäsche im Marinaservice abgegeben, welche dort von John gewaschen und gebügelt wurde. Montag, den 23.12.13 fuhren wir mit dem Taxi nach Scarborough zum einklarieren. Taxi fahren heißt hier, man stellt sich an die Strasse und wartet. Viele private Fahrer nehmen so Fahrgäste auf und nehmen sie entweder ganz mit oder so nah es zum Ziel geht. Pro Person kostet das 6 TT$, umgerechnet sind das ca. 60 Cent. Es macht tierisch viel Spaß! Das sollte man mal in Germany auch umsetzen! Es wäre so einiges leichter! Am gleichen Tag holten wir dann Monique vom Flughafen ab. Wir freuten uns richtig auf ihre Ankunft. Nachrichten aus der Heimat haben uns solange nicht erreicht. Wir waren gespannt, was alles so passiert war in der Zeit. Christines Freude war natürlich nicht nur deshalb so groß, Monique ist auch eine echt gute Freundin von Ihr. Zu Weihnachten überraschte uns Frank mit einem typisch deutschen Weihnachtsessen: Ente, Rotkohl und Kroketten. Es war herrlich lecker! So verbrachten wir ganz gemütlich die Weihnachtstage. Aber wir wollten ja weiter. So hieß es am 26.12. Anker auf! und in Richtung Norden. Für Claudia und Christine waren es mittlerweile Routinegriffe die getan werden mussten, Monique schaute mit großer Faszination zu und half so gut es ging. Unter Fock, Klüver, Großsegel und Besan segelten wir hoch am Wind die Küste Tobagos entlang. Wir hatten ein bisschen Bedenken, ob Monique die ca. 25 Meilen gut überstehen würde, aber diese Sorge war unbegründet. Im Gegenteil: Sie war völlig begeistert und es machte ihr richtig Spass.
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Charlotteville
Abends um 19 Uhr kamen die ersten Ankerlichter der anderen Segler in Sicht. Wir platzierten uns in der ersten Reihe und warfen den Anker. Leider kamen wir wieder im Dunkeln an und so war die Spannung groß, wie es wohl um uns aussieht! Und das Entzücken am nächsten Morgen war groß. Ein kleines Fischerdörfchen mitten im Paradies. Viele bunte Häuschen vereinzelt und in Gruppen auf den Berghängen mitten im Wald. Alles grün und schön. Was wir von der Store Bay schon schön fanden, wurde hier um Klassen übertroffen. In diesem kleinen Ort ist das wahre karibische Flair. Wenn die Hühner Eier gelegt hatten, gab es welche zu kaufen, wenn nicht, dann nicht. Obst und Gemüse auch nur, wenn der Händler in die nächst größere Stadt fährt, um dort welches zu kaufen. Das Angebot im Minimarkt ist aber dennoch ausreichend. Die Hühner und Ziegen laufen auf den Strassen und haben ein gutes Leben. Überall sitzen Leute und unterhalten sich, waschen ihren frischen Fisch oder freuen sich einfach des Lebens. Kein Stress und keine Hektik. Und doch schaffen sie es, sich und ihre Familien zu versorgen. Leider ist die zahnärztliche Versorgung nicht so gut. Christine hatte seit der Abfahrt von Gran Canaria Zahnschmerzen, die sie in Mindelo behandeln ließ. Dort wurde eine Wurzelbehandlung angefangen, welche auf Tobago beendet werden sollte. Leider war der Zahnarzt zurzeit weit von Charlotteville entfernt, also sagten wir uns, Grenada hat bestimmt auch Zahnärzte!
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Grenada
Am 30.12. hieß es dann wieder: Anker auf und los! Leider hatten wir ein kleines Kollisionsproblem mit dem Nachbarschiff beim Anker bergen, aber zum Glück ist nichts passiert. Die Windprognosen hörten sich sehr gut an, 15 Knoten aus ONO, so dass wir die Windsteueranlage wieder in Betrieb nehmen konnten. Es waren ja doch immerhin 95 Meilen, die vor uns lagen. So drehten wir Charlotteville das Heck zu und segelten mit Großsegel, Fock und Klüver nach Grenada. Hier gönnten wir uns den Luxus einer Marina. Es war dringend notwendig. Es regnet zwar viel, was das Schiff reinigt, aber dafür scheint die Sonne nicht so konstant, dass unsere Batterien aufgeladen werden. Denn leider funktioniert der Windgenerator nicht. Also Strom aus der Steckdose und Wasser aus dem Schlauch! Und so ist auch jeder von uns unabhängiger, was Landgänge angeht. Sylvester feierten wir im alten Yachtclub gegenüber. Die Lifeband spielte im karibischen Rhythmus und wir tanzten wie schon lange nicht mehr. Grenada selbst ist eine der reizvollsten Städte in der südlichen Karibik. Dort mischt sich Kolonialbaustil mit westindischen Holzhäusern. Außerdem wird in Grenada die Muskatnuss angebaut. Auf dem Markt solle es laut Hafenhandbuch einen Geruch von Nelken, Zimt und der Muskatnuss geben. Leider konnten wir diesen Markt nicht besuchen. Christine fand eine Zahnärztin, die die Wurzelbehandlung wiederholte und die anderen Drei hatten am Schiff zu tun. Frank musste in den Mast, um den Windgenerator runter zu holen. Auf den Weg zur Zahnärztin ging Christine durch einen 100jährigen Tunnel, der den alten Teil der Stadt mit dem Neuen verbindet. Dieser Tunnel ist nur so breit, das ein Auto und ein Fußgänger nebeneinander passen. Das alles ist schon sehr spannend. Doch wir hatten keine Zeit mehr, um Grenada noch weiter zu erkunden. Am 03.01.14 segelten wir weiter. Das nächste Ziel waren die Grenadinen.
Grenadinen
Nach einer Übernachtung vor Ile de Rhonde, erreichten wir die Postkartenidylle Sandy Island. Wir ankern vor der winzigen und unbewohnten Insel im klaren türkisfarbenen Wasser, schwammen durch bunte Fischschwärme hinüber und gingen im weißen Sand spazieren. Die Sonne ging tiefrot hinter uns unter. Eine kleine romantische Insel. Nur übernachten ging dort nicht, wir hatten Angst, das der Anker nicht hält, wir lagen mitten in der Strömung. Also fuhren wir die nächsten 0,5 Meilen nach Carriacou unter Motor und warfen den Anker vor Hillsborough. Dort klarierten wir am nächsten Morgen aus. Als wir in die Bucht von Bequia einlaufen, öffnete Petrus seine Pforten. Es schüttete in Strömen, so dass wir die anderen Ankerlieger nicht mehr erkennen konnten. Wir stoppten auf und versuchten unser Schiff auf der Stelle zu halten. Als wir dann den Anker sicher im Meeresgrund hatten, nutzen wir den Wolkenbruch, nahmen unsere Shampooflaschen und duschten im strömenden Regen. Laut Aussage der Inselbewohner regnet es in diesem Jahr besonders viel. Die Inseln sind teilweise aufgeweicht und es wird uns sogar angeraten für einen Besuch auf Domenica Gummistiefel mitzunehmen. Auf St. Vincent machen wir lediglich einen kurzen Übernachtungsstopp, da die zahnärztliche Versorgung auf St. Lucia notwendig ist.
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St. Lucia
In St. Lucia, auch Honey Moon Island genannt, ankern wir in der Marigot Bay. Eine der schönsten Buchten der Karibik. Diese diente 1966 auch als Filmkulisse für den Film Dr. Doolittle mit Rex Harrison in der Hauptrolle. Claudia und Monique unternahmen einen geführten Ausflug zum Vulkan und in den Nationalpark. Auf der Fahrt hielten sie kurz an, auf der Strasse war eine große Boa Constrictor, mit der Claudia ihre Angst vor Schlangen überwand. Während die Beiden den Regenwald mit einem Wasserfall und das Mineralbad erforschten, machte sich Christine begleitet von Frank in die Hauptstadt Castries auf, um dort einen Zahnarzt zu finden. Frau Dr. Long war die ausgewählte Ärztin. Und es war eine gute Wahl. Nach einem Anruf von dem Taxifahrer stellte sich eine junge Sprechstundenhilfe an die Strasse und nahm die Beiden in Empfang. Frau Dr kam sofort ins Wartezimmer und stellte Ihre Fragen. Was schon alles gemacht worden ist und ob noch Schmerzen da seien. Dies konnte Christine nach der Behandlung auf Grenada endlich wieder verneinen. Nach dieser Besprechung bat sie Frank und Christine zu warten. Kurze Zeit später klingelte es und es kam eine ältere Frau begleitet von ihren erwachsenen Kindern erschöpft herein. Der Sohn ging wieder raus, um eine Flasche Wasser zu kaufen. Frau Dr. Long unterhielt sich mit dieser Frau und fragte nach Ihrem Befinden. Der Zuckerspiegel muss wohl abgesackt sein, denn als der junge Mann wieder kam, gab ihm Dr Long Kleingeld aus ihrer eigenen Tasche und schickte ihn wieder los, um Bonbons zu kaufen. Man stelle sich das einmal vor! Eine Zahnärztin gibt ihr eigenes Geld für Bonbons, weil es jemanden nicht gut geht. Und weil es der Dame nicht gut ging, haben sie ihren Termin auf den nächsten Tag verschoben. Nach einiger Zeit konnte dann Christine in den Behandlungsraum. Dort versprachen sie ihr alles Mögliche zu tun, damit das Thema bald abgeschlossen werden kann. Und so kam es dann auch. Die Medikation auf Grenada hat geholfen, so dass die Entzündung aus der Wurzel weg war und eine Assistentin von Dr Long konnte diesen Zahn dann endbehandeln. Aber um ganz sicherzugehen, dass auch wirklich alles vorbei ist, sollte Christine am nächsten Tag noch einmal zur Beißprobe vorbei kommen. Dies taten Frank und Christine auch! Und es war alles gut. Es wird irgendwann einfach nur noch nervig und anstrengend, wenn man jeden Tag Zahnschmerzen hat. Aber jetzt ist es zum Glück endlich überstanden.
Martinique bis Guadeloupe
Am nächsten Tag erreichen wir Europa, genauer gesagt Frankreich. Nicht das wir den Atlantik in einer Rekordzeit überquert hätten; nein – wir sind vor Martinique! Die Autos haben französische Kennzeichen und es wird in Euro bezahlt. Französisch ist Amtssprache und es gibt Baguette und Croissants zu kaufen. Die meisten Segler haben die Französische als Landesflagge. Ein völlig anderes Gefühl tritt auf und das karibische Flair tritt ein bisschen in den Hintergrund. Es ist aber dennoch sehr schön dort. Christine und Monique nutzen die Gelegenheit für einen ausgedehnten Einkaufsbummel und besichtigen die Ruinen. St. Pierre wurde 1902 von einem Vulkanausbruch in Schutt und Asche gelegt und nur ein zum Tode verurteilter Strafgefangener überlebte durch den Schutz der dicken Gefängnissmauern.
Leider sitzt uns etwas die Zeit im Nacken, denn Monique hat bald ihren Rückflug von Guadeloupe nach Hannover.
Vor Dominica fällt der Anker nur für einige Stunden zum Schlafen und am frühen Morgen des 12.01. geht es weiter nach Guadeloupe, wo wir in die Marina Bas-du-Fort einlaufen. Auch Claudia geht hier von Bord. Sie macht noch zwei Wochen Hotelurlaub mit ihrem Freund, bevor sie zurück nach Deutschland fliegt.
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L E T Z T E R A B E N D M I T M O N I Q U E U N D C L A U D I A
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Mehr Bilder: Bilder Grenada bis Guadeloupe
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G U A D E L O U P E B I S Z U D E N B R I T I S C H E N J U N G F E R N I N S E L N
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Nachdem uns also nun die Beiden verlassen hatten, blieben wir noch ein paar Tage im Hafen. Unser Zuhause schrie nach einem Neujahrsputz! Die Bezüge der Polster und Matratzen mussten gewaschen werden und alle Schränke wurden ausgeräumt und von innen ausgewischt. Dann machten wir uns einen Plan des weiteren Segelverlaufs. Wir nahmen uns das Hafenhandbuch zur Hand und entschieden uns für die Rivière Salée- Passage. Dies ist ein Brackwasserkanal, der durch ein Sumpfgebiet mitten durch Guadeloupe führt. Man hat zwei Klappbrücken zu passieren. Dieser Plan, so dachten wir, würde mal für Abwechslung sorgen und uns zudem noch ca 60 Meilen bis zu nächsten Insel einsparen. So gedacht, so nicht getan! Der Autor unseres Hafenhandbuches gibt auch gleichzeitig Tipps. Und einer davon war, bis vor die Brücke zu fahren, dort zu Ankern und auf die Öffnung zu warten. Es war Samstag, laut Buch öffnet die Brücke um 15:30 Uhr. Leider war sie um 16 Uhr immer noch geschlossen. Na gut, dachten wir. Das Buch ist ja auch schon 10 Jahre alt! Wir warten bis morgen, mal gucken was passiert! Doch leider passierte nichts. Keine anderen Segler kamen, die evtl. auch hindurch wollten und mit dem Fernglas konnten wir auch nichts erkennen, ob etwas geschah. Nach dem Frühstück am Sonntag funkte Frank dann den Hafen an, um die Öffnungszeiten zu erfragen. Dort kam dann die Auskunft: The Brigde is broken! Zeitgleich hielt einer von den vielen Motorbooten an, um uns die gleiche Info zu geben. Also doch außen rum! So segelten wir den linken Flügel der Schmetterlingsinsel ab und ankerten ein letztes Mal in Frankreich vor Deshaies. Hier war der PC für die Klarierungsformalitäten zwischen Bikinis und Badehosen in einem kleinen Shop versteckt. Hier erforschten wir auch das Land. Ein kleines Flüsschen schlängelt sich dort durch das Tal und ringsum ist tropischer Regenwald. Kleine Wasserfälle und poolartige Becken laden zum Baden ein, was von den Einheimischen hier gern genutzt wird. Leider fiel die Kommunikation nicht so gut aus. Wenn Franzosen kein English sprechen und Deutsche kein Französisch, hilft nur die Kommunikation mit Händen und Füßen, gelegentlich noch mit Merci und Au revoir verknüpft und so sagten wir am 25.01. „Au revoir“ zu Guadeloupe. Unsere Reise geht nach Nevis, einer Insel mit nur 11200 Bewohnern, überwiegend afrikanischer Abstammung. Die Nachbahrinsel St. Kitts und Nevis bilden seit Ihrer Unabhängigkeit von Great Britan im Jahre 1983 einen eigenen Inselstaat. Am späten Samstagabend fällt der Anker vor Charlestown, die Hauptstadt dieser Insel. Am Sonntagmorgen fahren wir an Land, um einzuklarieren und uns etwas umzusehen. Nur wenige Yachten gehen hier vor Anker und wir sind erstaunt, dass die Behörden an einem Sonntag geöffnet haben. Die Beamten sind sehr freundlich und gut gelaunt. Der Hafenkapitän erklärt uns, dass er gerade aus der Kirche kommt und deshalb so fröhlich ist. Bei unserem Rundgang durch die Stadt zählen wir 6 Kirchen unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften, aus denen fröhliche Gesänge durch die offenstehenden Türen auf die Strasse dringen. Der Ort ist zum Verlieben schön. Die Häuser sind zweigeschossig mit großen Balkonen, die Strassen und Gärten sind gepflegt. Es gibt alles, was man zum Leben braucht, aber keine Stände mit Touristenschnickschnack und niemand bietet überflüssige Dienstleistungen an, wie „ich passe auf dein Dinghi auf“ und „ich zeige dir den Weg zur Immigration.“
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Wie schon erwähnt, gibt es auf der Insel unzählige Kirchen. Ihre Anzahl wird nur von Beauty Shops und Friseuren übertroffen. Die Menschen legen hier großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Hätten wir das gewusst, als wir noch auf Guadeloupe waren, wären wir hier in Nevis zum Friseur gegangen. Vllt wären unsere Frisuren nicht ganz so verunstaltet worden, wie es die französische Friseurin mit uns gemacht hat! Als wir am Montag durch die belebten Strassen gehen, könnte man meinen, alle sind auf den Weg zur Arbeit in einer Bank oder einer Behörde. Die Männer tragen lange Hosen und gestärkte Hemden und die Frauen haben sich mit Kostüm, Kleid oder Hosenanzug herausgeputzt und scheinen sich mit ihren außergewöhnlichen Frisuren übertreffen zu wollen. Am Nachmittag begegnen uns zahlreiche Kinder und Jugendliche in Ihren Schuluniformen. Alle grüßen uns mit einem herzlichen „Good Afternoon“. Nachdem wir zu Fuß die nähere Umgebung erkundet hatten, besuchen wir am Dienstag den Botanischen Garten. Wir bevorzugen es mit dem Bus zu fahren und nicht mit dem Taxi. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch viel authentischer, oft kommen wir auf diesem Weg mit den Einheimischen ins Gespräch. Auf den Hauptstrassen verkehren Kleinbusse, die, sofern noch Platz ist, jeden so weit mitnehmen, wie er möchte. Unser Fahrer macht für uns sogar einen kleinen Umweg und setzt uns nur wenige 100 m vor dem botanischen Garten ab. Auf dem letzten Stück werden wir mal wieder von einem Hund begleitet, welcher dem freundlichen Personal am Eingang des Gartens, schon bekannt ist. So wie es scheint, heftet er sich öfter an Touristen und gibt sich für deren Hund aus! Leider darf er nicht mit hinein und so bestaunen wir die Vielfalt der Pflanzen und Blüten ohne ihn. Auf dem Rückweg müssen wir ca 2km laufen, bis wir die Hauptstrasse erreichen, um einen Bus zu stoppen. Unser Weg führt vorbei an riesigen Villen mit großen gepflegten Gärten. Und dann sehen wir sie! Die freilebenden Affen. Sie toben durch die Gärten, huschen über die Strassen, klettern auf Mauern und Bäumen. Das Ziegen, Hühner und sogar Kühe frei herumlaufen und unseren Weg kreuzen ist schon fast normal geworden. Aber diese Affen sind schon etwas Besonderes. Auch einen Kolibri können wir beobachten, wie er nur einen Meter vor unseren Augen den Nektar einer Blüte trinkt.
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Am 29.01. verlassen wir Nevis. Unser Ziel ist Tortola, eine Insel der British Virgin Islands (BVI). Nach 22h Fahrt gehen wir in Road Harbour vor Anker. Die BVI sind ein Segelparadies und es wimmelt hier von Charteryachten. Eine Art segelnder Massentourismus erwartet uns. Am Dinghiponton lernen wir Bill kennen. Er ist Brite und lebt hier mit seiner Frau Ann auf seinem Boot. Bill telefoniert für uns mit dem Hafenmeister einer kleinen, verwaisten Marina und vereinbart einen Termin zum Wasser bunkern. Danach nimmt er uns mit seinem Auto ein Stück mit, um uns die wichtigsten Dinge zu zeigen: Müllcontainer, Bank, Zoll- und Einreisebehörden und eine Wäscherei. Bei der Frage nach der Wäscherei kommt natürlich gleich die Gegenfrage, ob wir Klamotten oder Geld waschen wollen! Die BVI sind sozusagen die Schweiz der Karibik. Hier soll es mehr Briefkastenfirmen als Einwohner geben. Am Freitagabend gehen wir in eine gemütliche Bar, was zur Folge hat, dass wir am Samstag bis zum späten Mittag schlafen. Die Cocktails hier können durchaus geringe Spuren von Säften enthalten. Rum und Co haben aber den größeren Anteil. Nach dem Frühstück um 15 Uhr! stöbern wir etwas im Hafenhandbuch und entdecken die Insel Jost Van Dyke, nur 15Meilen entfernt. Hier soll samstags in Foxy´s Strandbar richtig Party sein und wir wollen mal wieder tanzen. Also: es bleibt keine Zeit. Der Anker muss hoch und ab geht’s nach Great Harbour. Foxy´s Bar ist legendär und voll mit Seglern aller Nationen. Hier wird allabendlich gefeiert und auch VIPs wie John Travolta und Ted Kennedy wurden hier schon gesehen. Die anderen Bars haben dagegen einen schweren Stand. Es wimmelt in der Bucht vor Segelyachten, ansonsten ist der Name Great Harbour etwas übertrieben. Die Hauptstrasse besteht aus festgefahrenem Sand, auf der einen Seite der Strand und auf der anderen Seite die Bars, zwei Minimärkte, eine Bäckerei und die Polizeistation.
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Die Insel hat weniger als 200 Einwohner. Wir beschränken uns an diesem Abend auf karibisches Bier und überlassen die Erfahrung mit den Cocktails heute den Anderen. Hier bleiben wir wieder ein paar Tage, denn es muss mal wieder Einiges erledigt werden. Ganz oben auf der Liste steht die Bilgepumpe. Leider gab sie immer mal wieder den Geist auf und lief nur noch ganz schwer oder gar nicht mehr an. Frank nahm sich Ihrer dann an und fand heraus, dass die Pumpe einen Lagerschaden hat. Nicht mehr zu reparieren, unter den Umständen, die uns gegeben sind. Provisorisch pumpen wir jetzt mit dem Akkuschrauber ab, bis wir einen Shop erreichen, in dem wir eine neue Pumpe kaufen können. Nach kurzem hin und her Überlegungen beschlossen wir, noch einmal zurück nach Tortola zu fahren. Dort waren erstens die Lebensmittel um einiges günstiger und das Provisorium der Bilgenpumpe wollten wir erneuern. Da wir nicht wissen, wie die technische Versorgung in der Dom. Rep. aussieht, ob wir in Kuba eine neue Pumpe bekommen oder doch erst in Panama, kauften wir hier noch eine neue Pumpe. Es hat sich als lohnenswert herausgestellt, denn sie war sogar günstiger, als in Deutschland. Jetzt haben wir alles soweit erledigt und wollen uns noch ein oder zwei Tage ausruhen, bevor es in die Dom Rep geht. Dazu haben wir uns eine kleine Bucht auf der Jost van Dyke Insel ausgesucht. Die White Bay. Dies ist Karibik. Türkisblaues Wasser um uns herum, wir ankern auf 2,5m Tiefe, weißer Sandstrand und Palmen ringsum. Tagsüber ist das ein belebter Ort. Viele Amerikaner kommen hier her und erholen sich am Sonntag von der stressigen Arbeitswoche und fahren abends wieder nach Hause. Das ist so, als ob wir tagsüber an einen See fahren! Aber ganz früh morgens, wenn nur drei oder vier Yachten über Nacht geblieben sind, ist es hier traumhaft schön. Die See ist ganz ruhig, neben unserem Schiff halten sich Fischschwärme versteckt und in Ufernähe fliegen die Pelikane und lassen sich kamikazeähnlich ins Wasser fallen, um ihr Frühstück zu sich zu nehmen. Obwohl die sich tagsüber auch nicht von den vielen Schiffen und Schwimmern stören lassen! Aber es wird jetzt mal Zeit, sich ins Abenteuer zu stürzen und den Segeltourismus hinter sich zu lassen. Als erstes Schiff in eine wunderbare Bucht zu fahren, den Anker werfen und das Gefühl haben, etwas Neues entdeckt zu haben. So wird es wohl in der dominikanischen Republik sein. Die Fahrt dorthin wird ca. 3 Tage dauern und laut Wetterbericht wird endlich mal wieder das Passatsegel gesetzt!
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M E H R B I L D E R
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Bilder Guadeloupe bis BVI
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D O M I N I K A N I S C H E R E P U B L I K
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Die Überfahrt von den British Virgin Islands in die Dom. Rep. verlief sehr entspannt.
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Unser buntes Passatsegel brachte uns in 48h in die Bucht von Samana. Dort warfen wir den Anker und fragten uns, wo und wie einklariert wird. Kurzerhand machte Frank das Dhingi klar, um unsere Nachbarn zu fragen. Sie segeln auf einer knallroten Ketsch mit Mittelcockpit und sind Spanier. Gonzalo, Ana und Pablo sind sehr nett und hilfsbereit. Pablo meint, das einzige was wir zu tun haben ist warten, die Beamten werden zu uns an Bord kommen. So war es dann auch. Eine Stunde später fuhr ein kleines Boot mit 5 Personen auf uns zu. Vier von ihnen stiegen zu uns an Bord, wovon einer der unverzichtbare Dolmetscher war, denn die freundlichen Beamten sprechen nur Spanisch. Sie schrieben auf mitgebrachten, vergilbten Papier die Schiffsdaten, unsere Namen und Passnummern auf, stellten eine Quittung über 30,-US$ aus und waren fertig. Um die Pässe stempeln zu lassen, mussten wir dann doch noch an Land. Dort ließen wir dann auch noch mal 60,-US$ und der Dolmetscher wollte auch bezahlt werden. Also waren mal eben so 110,-US$ pfutsch. Naja, irgendwie muss der Staat ja auch an den Seglern verdienen. An Land inspizieren wir die Stadt, auf der Suche nach Einkaufsmöglichkeiten. Dort herrscht Lärm, Geschrei und Gestank. Das Hauptverkehrsmittel sind Kleinkrafträder mit Zweitaktmotoren. Gefühlt fahren tausende an uns vorbei und viele von ihnen hupen uns an, um zu fragen, ob wir mitgenommen werden wollen. Diese Vehikel werden auch als Taxi benutzt. Oft sitzen bis zu drei Personen plus Fahrer auf diesen Dingern, natürlich ohne Helm. Christine schwirrte irgendwann so der Kopf von dem Lärm und dem Gestank, das Kopfschmerzen die Folge waren.
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Nach der ruhigen Insel Jost van Dyke ist das hier erstmal ein Schock. Aber schließlich fanden wir den Supermarkt und die Markthalle. Dort verkaufen die Bauern ihr Obst und Gemüse und auch ein Schlachter hat dort seinen Stand. Hinter ihm hing am Haken aufgehängt ein ganzes Schwein und vor ihm ausgebreitet lagen die Hühner. Frank war ganz begeistert und kaufte ein Huhn. Frischfleisch war bis jetzt leider nicht so oft zu bekommen. Auf dem Rückweg zum Schiff fiel Christine auf, dass einige der Männer Pistolen im Gürtel tragen und diese auch offen auf der Strasse gehandelt werden. Das Ganze verursacht bei uns ein Gefühl der Unsicherheit, dies war so das erste Mal. Bislang fühlten wir uns überall sicher. Das Tragen von Waffen scheint hier normal, denn uns fällt auf, dass es an den Eingangstüren von Banken und einigen Geschäften Piktogramme gibt, die das Mitführen von Schusswaffen verbieten. So wie wir es in Deutschland kennen, wo allerdings das Mitnehmen von Eis und Getränken verboten wird. Abends luden uns unsere Nachbarn zu sich aufs Schiff ein. Ana und Gonzalo sind schon sehr weit herumgekommen, dementsprechend hat Gonzalo viele Hafenhandbücher in PDF-Format. So tauschen wir Segelbücher gegen Musik. Am nächsten Abend kamen sie dann zu uns und wir tauschten Paella gegen Topfkuchen. Leider berichtete Gonzalo von einem Segelfreund, der in Mindelo auf seinem Schiff ausgeraubt und erschlagen wurde. Das verursachte bei Christine Alpträume und eine schlaflose Nacht. Am nächsten Tag beruhigte sie sich wieder, denn das kann schließlich auch in der eigenen Wohnung passieren.
Gegenüber der Stadt ist eine kleine Insel, zu der eine Brücke vom Festland führt. Da dort recht häufig Passanten zu sehen waren, fuhren wir mit dem Dhingi rüber, um sie uns anzusehen. Wir gaben ihr den Namen „die Müllinsel“. Überall lagen Flaschen, Essensverpackungen und anderer Plastikmüll herum. Es tat einem das Herz weh, soviel Müll war da. Die Stadt selbst war schon vermüllt, aber selbst hier, wo die Natur Vorrang hat. Der Fluch der Plastikverpackungen ist vielleicht der Nähe zu Amerika zuzuschreiben. Als Columbus diese Insel entdeckte, sagte er: „Das ist das schönste Land, das menschliche Augen je gesehen haben.“ Das war lange vor der Zeit des Plastikmülls. Wir beschlossen Lebensmittel und Getränke zu kaufen und die Bucht zu erkunden. Auf der anderen Seite ist ein schönes Natur Ressort mit einer herrlichen Landschaft, völlig unberührt und abgelegen. Wir ankern vor einer traumhaften Kulisse, mit weißem Sand und Palmen. Im Wasser sehen wir Fischschwärme und Seesterne. Und am Strand, wieder Müll. Wir wissen, wir können Dieses nicht verhindern, aber unser Müll liegt dort nicht. Der wird ordentlich in Müllcontainern entsorgt und wenn wir keinen finden, solange gelagert. Selbst Kippen werden wieder eingepackt. Auch beim Einkaufen nehmen wir selten Plastiktüten, meistens kommt der Rucksack zum Einsatz. Von einem Umweltbewusstsein, wie wir es kennen, sind die Menschen von hier leider weit entfernt.
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Wenn wir hier „die Bucht von Samana“ schreiben, darf man sie sich nicht als kleine Bucht vorstellen. Sie umfasst ein riesiges Areal. Sie reicht 30 Seemeilen ins Landesinnere und ist 9 Meilen breit. Laut Wikipedia findet hier die Buckelwalschule statt. Da wir unbedingt Wale sehen wollen, hoben wir um sechs Uhr früh den Anker und kreuzten acht Stunden lang gegen den Wind aus der Bucht. Aber entweder war internationaler Walfeiertag oder die Schule hatte schon aus! Wir sahen jedenfalls nicht einen Wal. Die Whalewatcherboote um uns herum hatten auch kein Glück, sie fuhren nur ziellos umher. Unser nächstes Ziel soll Luperon sein, mit Zwischenstopp vor La Valle. Dies ist auf der Atlantikseite und dementsprechend hoch sind die Wellen. Unser Ankerplatz war sehr ungeschützt und verursachte eine unruhige Nacht. Am nächsten Morgen wollten wir an Land. Dort standen kleine Hütten und Fischerboote waren im Sand verstreut. Wir dachten, dort treffen wir auf ein kleines Fischerdorf. Es gab keinen Steg, wo wir mit dem Dhingi hätten anlegen können. Also beschlossen wir zum Strand zu paddeln und ließen den Motor am Schiff. Dies war unser Glück! Von der Shangri La sahen die Wellen bei Weitem nicht so hoch aus, wie sie tatsächlich waren. In Strandnähe brach sich eine große Welle nach der Anderen und dies führte dazu, dass wir uns mit dem Dhingi überschlugen und an den Strand gespült wurden. Ein bisschen erschrocken und erstaunt schauten wir uns an und lachten los. Der erste Gedanke von Frank war: Hoffentlich sind unsere Pässe und Schiffspapiere nicht im Rucksack. Zum Glück waren sie das nicht. Dafür aber unsere Kamera. Leider hat sie das Bad im Atlantik nicht überlebt. Da standen wir nun, nass wie die Pudel und gackernd wie die Hühner! Fast zeitgleich, als wir angeschwemmt wurden, kam ein netter, junger Mann auf uns zu und fragte, ob alles ok ist. Er führte uns zu einer der Hütten, von der wir dachten, es sei eine Fischerbehausung. Es stellte sich als ein Restaurant heraus. Er bot uns an, unsere Sachen zu waschen und zu trocknen, aber dies lehnten wir dankend ab. Einen Kaffee nahmen wir gerne. Bei genauerem Hinsehen stellten wir fest, das alle Hütten eine Bar bzw. ein Restaurant waren. Gäste sahen wir keine. Uns beschäftigt die Frage, warum dort so viele Bars sind, aber keine Touristen. Wie und von wo bekommen sie Kundschaft? Von Seglern mit Sicherheit nicht, denn es ist schwierig bis unmöglich trocken an Land und zurück zu kommen. Wir beiden brauchten mindestens 4 Versuche um zurück zu paddeln. Der Plan war, mit dem Dhingi hinter die Dünung zu schwimmen, dort aufzusitzen und dann nach Hause zu paddeln. Hört sich leichter an, als getan. Immer wieder überschlägt sich das Dhingi in den Wellen und reißt uns zurück. Nachdem eine Hose von Christine über Bord ging und nicht mehr zu finden war, banden wir Rucksack und Schuhe im Dhingi fest. Es hat viel Kraft gekostet wieder nach Hause zu kommen. Ohne Beiboot wäre es um Einiges leichter gewesen. Dieses kleine Abenteuer hat uns eine Digitalkamera, eine Hose, ein T-Shirt und eine Sonnenbrille gekostet und ein paar blaue Flecken obendrein. Aber trotz allem hat es total viel Spaß gemacht, denn jedes Abenteuer, welches wir zusammen meistern, ist eine kostbare Erinnerung. Nachdem wir uns einigermaßen erholt haben und wieder trocken waren, ging der Anker hoch und wir segelten weiter. Nur mit gerefften Großsegel und Klüver segelten wir schneller als geplant. So waren wir viel zu früh in Luperon, denn es war noch dunkel, als wir dort ankamen. Der Ankerplatz liegt in einer Art Binnensee. Um dort hinzugelangen gibt es eine schmale Fahrrinne mit geringer Wassertiefe. Wir ertasteten uns den Weg mit GPS, Radar, Echolot und Christine mit dem Scheinwerfer vorne auf dem Klüverbaum. Nur sehr langsam und unsicher kamen wir voran. Nach kurzer Zeit kam uns ein Fischer zu Hilfe, der uns den Weg zeigte, indem er voraus fuhr. Um sechs Uhr früh fiel der Anker auf den Grund und wir müde in die Kojen. Auch am Ankerplatz ist es stockfinster, kein Lichtstrahl vom Ufer lässt auf einen Ort schließen. In der dominikanischen Republik muss man jedes Mal ein- und ausklarieren, wenn man ankommt bzw. weiterfährt. Also auch hier in Luperon. Am helllichten Tage sieht das hier schon ganz anders aus. Viele Schiffe unterschiedlicher Nationen liegen hier vor Anker und es herrscht ein reger Dhingiverkehr. So war es nicht schwer rauszufinden, wo man an Land kommt. Beim Einklarieren mussten wir schon wieder bezahlen. Obwohl die Beamten in Samana dies verneinten. Insgesamt haben wir knapp 160 US$ dafür bezahlt, das wir hier sein dürfen. Das ist im Vergleich zu anderen karibischen Inseln seht teuer. Dies und der ständige Müll sind die Wehrmutstropfen in diesem ansonsten wunderschönen Land. Luperon gefällt uns sehr gut. Die Menschen sind sehr freundlich und offen. Von fast jedem wird man von einem Holla und Como estas (Wie geht es dir?) begrüßt. Es gibt zahlreiche Minimärkte, Obst- und Gemüsestände und aus Bars dröhnt die Musik. Und auch hier die laut knatternden Kleinkrafträder, es sind die Transportmittel ganzer Familien. Oft sieht man die Mutter mit zwei oder drei Kindern vorbeifahren oder Bauern, die ihr Erzeugtes zum Markt bringen. Hier werden wir nur selten gefragt, ob wir ein Taxi brauchen. Luperon ist in keinster Weise mit Samana zu vergleichen. Wenn wir neu an Land kommen, haben wir meist drei Hauptaufgaben zu erledigen: 1. Customs/Immigration 2. Einkaufen 3. WiFi 1. und 2. haben wir oft schnell erledigt, 3. gestaltet sich schon schwieriger. Hier in Luperon nicht. Vom Steg kommt man direkt auf die Hauptstrasse, die sich in zwei Strassen teilt. Genau auf dieser Insel steht Wendy´s Bar. Sie wirbt mit „Luperon´s coldest Beer“ und WiFi. Gringos are welcome.
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Also treten auch wir bepackt mit Pad und Handy ein. Dort ist der Treffpunkt der Segler. Die Hauptsprache ist englisch und jeder Neuling wird herzlich willkommen geheißen. Freundlich werden wir auch von Wendy begrüßt und darauf aufmerksam gemacht, das Montag und Dienstag Kinoabend ist, Donnerstag ein Spielabend stattfindet und Freitag Karaoke ist. Freitag sind wir dann auch mal abends hingegangen. Dort lernten wir einige der vermeintlichen Segler kennen. Und die Überraschung war groß. Wir und noch ein oder zwei Andere sind Weltenbummler, die Anderen sind hier alle irgendwie hängen geblieben. Viele bauten sich eigene Häuser und Einige heirateten einheimische Frauen. Auf dem zweiten Blick sieht man dann auch, dass viele Schiffe lange nicht mehr bewegt wurden und das erstmal viel getan werden muss, um wieder mit ihnen zu segeln. Wir können es auch verstehen. Dieser Ort strahlt eine herrliche Ruhe aus und das Leben ist nicht teuer. Ein Appartement mit zwei Schlafzimmer, Bad und Küche inklusive WiFi, Strom und Wasser kostet 250 US$ im Monat. Und so skurril es auch klingen mag, auswärts essen ist fast günstiger, als selber kochen. Nur Luxusgüter wie Wein und Zigaretten sind teuer. Im Straßenbild wechseln sich einfache Holzhütten mit prächtigen Häusern ab. Es ist sicher nicht leicht, zu Wohlstand zu kommen, denn ein einfacher Arbeiter bekommt hier nur umgerechnet 150€ im Monat. Und so versuchen viele ihr eigenes kleines Geschäft aufzuziehen. Wie zum Beispiel der Luperon Bootservice. Man braucht nur auf Kanal 68 anfunken und sie liefern Wasser, Diesel und Lebensmittel zum Schiff. Manche Frauen verkaufen Mittagessen vor der Haustür oder selbst hergestellte Süßigkeiten. Andere angeln sich einfach einen Rentner aus dem Ausland und haben damit ausgesorgt.
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Von Luperon aus wollen wir das Landesinnere erkunden, suchen aber vergeblich nach einem Motorrad- oder Autoverleih. Zum Glück gibt es ja Wendy! Wir tragen unser Anliegen vor und sie will sich der Sache annehmen. Unterdessen gehen wir zur Bank, um Geld abzuheben. Wir stehen eine Stunde in der Schlange vorm Schalter. Als wir aus der Bank kommen werden wir schon von einem jungen Mann erwartet, der uns sein Moped für umgerechnet 12€ für den Rest des Tages überlassen will. So fahren wir los und sind von der Schönheit der Natur begeistert. Kühe, Esel und Pferde grasen am Wegesrand, wir fahren durch kleine Dörfer, an Kakao und Zuckerrohrplantagen vorbei und sehen Kuhhirten bei Ihrer Arbeit zu Pferd. Unterwegs halten wir an einem dominikanischen Imbiss. Es ist nicht mehr wie ein Wellblechdach auf Stützen und ein paar selbstgezimmerte Tische und Bänke. Über Rauch hängen Würste und Fleisch. Mutig entscheiden wir uns für die Wurst. Sie wird abgewogen und dann frisch gegrillt. Als Beilage bekommen wir Yuka, eine kartoffelähnliche Wurzel. Wir fahren insgesamt 130km durch das Land. Als wir abends das Moped bei Wendy abgeben, laufen die Vorbereitungen für den Kinoabend und die Bar ist schon voll. Es gibt heute neben Popkorn auch Hot Dogs mit Würstchen vom Grill für nur 25 Peso, das sind weniger als 50 Cent. So lassen wir den schönen Tag mit einem Bier und Hot Dogs ausklingen. In den anderthalb Wochen, die wir hier verbrachten, waren wir sehr fleißig. Christine hat die große Wäsche bewältigt, Frank hat den Windgenerator repariert und den Vergaser vom Benzingenerator zerlegt. Leider fehlt uns hier eine Membran, die wir nicht so einfach bekommen können. Zum Glück kann uns ein Freund das Ersatzteil in Deutschland bestellen und postlagernd nach Panama schicken. Christine lernte an der Nähmaschine zu nähen und wir nähten zusammen einen Windschutz für unser Sonnendach. Die Sprayhood über dem Niedergang ließen wir von einem ansässigen Schneider reparieren. Einzig und allein die Edelstahlhalterung vom Windgenerator wollen wir hier nicht reparieren lassen. Frank traut den Schlossern die Arbeit mit Edelstahl nicht zu. Die Jungs stehen mit FlipFlops und nacktem Oberkörper auf der Strasse vor der Werkstatt, um dort zu trennen und zu schweißen. In der Werkstatt bekommt man kein Bein auf die Erde! Die Berufsgenossenschaft würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen! Nun ist die Zeit gekommen, um hier Lebe wohl zu sagen, sonst besteht die Gefahr, dass auch wir hier hängen bleiben! Kuba wird das nächste Ziel sein. Dort werden wir längere Zeit verbringen. Wir wollen auch Kuba auf dem Landweg erkunden, um zu sehen, wie es sich in dem sozialistischen Land lebt.
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M E H R B I L D E R
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Bilder Dom. Rep.
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R E I S E N A C H K U B A M I T E I N I G E N H I N D E R N I S S E N !
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Unsere Reise nach Kuba verläuft mit einigen Hindernissen. Am 02. März wollen wir gegen 17 Uhr in Luperon auslaufen. Unser Ziel ist Santiago de Cuba, in etwas mehr als 300 Meilen Entfernung. Aufräumen, alles Seefest verstauen, einkaufen und ausklarieren stehen auf dem Tagesplan. Den Wetterbericht hatten wir am Vortag aus dem Internet geholt und er verspricht guten Wind für unsere Reise. Nachdem wir gefrühstückt haben, fahren wir mit dem Dhingi an Land. Jeder Weg in die Stadt führt uns an den Ein- und Ausreisebehörden vorbei und so gehen wir zuerst zum Ausklarieren. Wie immer sitzen die Beamten vom Zoll, Immigration, Tourismusbehörde und Navy draußen unterm Baum und genießen den schönen, sonnigen Tag. Alle paar Tage gehen oder kommen ein paar Segler, sonst ist nicht viel zu tun. Heute sind wir es, die für Abwechslung sorgen. Nach einer freundlichen Begrüßung bittet uns der Immigrationofficer in sein Büro. Es ist in einem Container, aber nett eingerichtet. Hinter ihm hängt das Bild seiner Tochter, die in Deutschland studiert. Hier sollen wir den Ausreisestempel in unsere Pässe bekommen, jedoch gibt es ein kleines Problem. Bei der Einreise erhielten wir ein Touristenvisum für 30 Tage. Das Visum sowie unsere Pässe tragen den Einreisestempel vom 14.01.14, obwohl wir erst am 14. Februar angekommen sind. In Samana war der Stempel falsch eingestellt. Zum Glück haben wir die Quittungen dabei, welche das richtige Datum tragen und so können wir glaubhaft machen, das wir die 30 Tage nicht überschritten haben. Wir bekommen den Ausreisestempel. Im nächsten Büro erwartet uns eine Dame von der wir ein Dokument bekommen sollen, mit dem wir bei der Navy ausklarieren können. Sozusagen der Antrag auf Erteilung eines Antragformulars. Dabei stellt die Dame fest, dass wir länger als sieben Tage in Luperon geankert haben. Und somit sind mal wieder 20 USD fällig. Dadurch erhöht sich unsere Abgabe an den dominikanischen Staat auf 180 USD. Das Ausschecken bei der Navy kann erst unmittelbar vor der Abfahrt geschehen und so gehen wir erstmal einkaufen. Am Morgen hatten wir schon unseren Reservekanister mit Diesel füllen lassen und nun noch mal 20 Dollar fürs Ankern bezahlt. Deshalb führt unser nächster Weg zur Bank. Wir benötigen nochmals 3000 Peso für den Einkauf. Als wir uns der Bank nähern, sehen wir keine Menschenschlange auf dem Gehweg, sollte die Bank geschlossen haben? Aber nein! Wir haben Glück. Die Schlange ist heute nicht so lang, so können wir gleich den klimatisierten Schalterraum betreten und uns anstellen. Nur dreißig Minuten anstehen und wir sind dran. Was nicht bedeutet, dass wir auch schnell fertig sind. Beim Eintippen unserer Passnummern im Computer stürzt Dieser ab. Es dauert geschlagene 10 Minuten ihn wieder hochzufahren, dann legen wir den gesamten Betrieb still! Alle drei anwesenden Bankangestellten nehmen sich nun gemeinsam der Sache an und amüsieren sich offensichtlich über ihre eigene Bürokratie. Nach dem Einkauf geht es dann zur Navy, um endgültig auszuchecken. Hier bekommen wir das Ausreisedokument, welches wir bei der Einreise in Kuba vorlegen müssen. Ein junger Soldat, der Einzige der Englisch spricht, ist schnell mit dem Ausfüllen des Dokuments fertig und wir denken, das war es. Weit gefehlt! Zwei Zivilisten und ein Soldat wollen an Bord kommen, um unser Schiff zu inspizieren. Es gibt nur ein Problem: Das Boot der Navy ist kaputt und unser Dhingi ist zu klein. Wir fahren also schon einmal voraus und die Herren fragen bei den Fischern nach einem schwimmenden Untersatz, der sie schließlich zu uns an Bord bringt. Schränke werden geöffnet, Bodenbretter angehoben und unter die Matratzen geschaut. Dann bekommen wir endlich unser Ausreisedokument und man wünscht uns eine gute Reise. Mittlerweile ist es 17 Uhr und in zwei Stunden wird es dunkel. Schnell noch den Einkauf verstauen und letzte Vorbereitungen treffen, dann geht es los. Um 17.30 geht der Anker auf und wir fahren zwischen den anderen Booten hindurch, Richtung Ausgang. Plötzlich werden wir gebremst. Grundberührung! Wir stecken fest. Mit Vollgas Rückwärts kommen wir wieder frei und versuchen es etwas weiter links. Erneut fahren wir uns fest. Um uns herum liegen Schiffe vor Anker, alle schwimmen, nur wir nicht! Wir müssen eine Sandbank genau getroffen haben und diesmal kommen wir mit dem Rückwärtsgang nicht frei. Zum Glück ist Niedrigwasser und die Flut steht bevor. Wir müssen also nur warten und früher oder später werden wir wieder schwimmen. Da hier der Tiedenhub nur 60 cm beträgt, somit das Wasser nur 10 cm pro Stunde steigt, kann das etwas dauern. Christine setzt schon mal Nudelwasser auf und wir planen bereits, die Abreise auf den nächsten Tag zu verschieben. Wir kommen jedoch früher als erwartet frei und unternehmen einen dritten Versuch noch am Abend Luperon zu verlassen. Diesmal finden wir einen Weg mit guter Wassertiefe durch die Bucht. Aber das schmale Fahrwasser, welches herausführt, liegt noch vor uns. Christine stellt das Nudelwasser aus und lässt den Tiefenmesser nicht mehr aus den Augen. Entgegen den Angaben in der Seekarte ist das Fahrwasser nicht betonnt, man kennt den Weg oder nicht. Unser Kartenblotter ist uns eine große Hilfe, so fahren wir laut GPS in der Mitte der Fahrrinne. Links erstreckt sich eine Sandbank und rechts sind die Mangroven fast zum Greifen nah. Es gibt keine andere Möglichkeit, wir sind im Fahrwasser, jedoch sind die Wassertiefen erheblich geringer als in der Seekarte angegeben. Zeitweise sagt Christine 2m Wassertiefe an, bei 1,9 m Tiefgang ist das die berühmte Handbreit Wasser unterm Kiel. Eine gefühlte Ewigkeit tuckern wir in Schleichfahrt Richtung Ausgang, bis die erlösenden Ansagen kommen. 2,20 – 2,40 – 2,60 – schließlich 3m. Wie man sich plötzlich über 3m Wassertiefe freuen kann! Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir die offene See. Wir setzen das Großsegel im Reff und gehen auf Raumwindkurs. Der Wind bläst viel stärker als angesagt und so rauschen wir mit 7,5 – 8 Knoten durch die Nacht. Der Tag war stressig und die Abreise aufregend, dazu der starke Seegang in der Dunkelheit. Vielleicht ist dies der Grund dafür, dass zuerst Christine und nach dem Abendessen auch der Skipper seekrank werden. Christine legt sich erstmal in die Koje und schläft, Frank kann die Seekrankheit nach kurzer Zeit überwinden und so kommen wir doch noch gut durch diese Nacht. Am nächsten Morgen lassen Wind und Seegang etwas nach und wir segeln frohen Mutes Kuba entgegen. Leider ist die Freude nur von kurzer Dauer, denn am Abend schläft der Wind völlig ein und wir müssen den Motor starten. Wir motoren die ganze Nacht. Als am darauf folgenden Mittag noch kein Lüftchen zu spüren ist, beschließen wir nicht nach Santiago de Cuba zu fahren, sondern Baracoa an der Nordostküste Kubas anzulaufen. Dort wollen wir einklarieren und Diesel bunkern, denn bis Santiago wird unser Dieselvorrat nicht reichen. Laut Hafenhandbuch ist Baracoa ein offizieller Einreisehafen. Als wir in die Bucht einlaufen, funken wir mehrmals auf Kanal 16 die Küstenwache an, bekommen aber keine Antwort. So gehen wir erst einmal vor Anker und harren der Dinge die da kommen. Nach kurzer Zeit nähert sich die kubanische Staatsmacht mit dem Ruderboot.
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Ein junger Soldat schreibt in ein Buch unsere Namen und Passnummern, fragt woher wir kommen und wohin wir wollen. Dann rudert er wieder zurück zu der kleinen Pier, von der er gekommen ist. Er spricht sehr wenig Englisch, wir meinen aber, er hatte angekündigt, zurück zu kommen. Wir warten vergeblich. So lassen wir am Samstagvormittag unser Dhingi zu Wasser und fahren zum Land. Dort werden wir schon von Polizei und Armee erwartet, die uns erklären, dass wir nicht an Land dürfen. Baracoa sei kein internationaler Einreisehafen mehr. Wir können in der Bucht ankern, dürfen aber unser Schiff nicht verlassen. Wir können weder Diesel noch Wasser bunkern. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als hier zu ankern und auf Wind zu warten. Wir schwimmen, waschen Wäsche, backen Brot und Kuchen. Zu tun gibt es immer etwas und irgendwann wird der Wind schon kommen. Unser einziges Problem ist, das unsere Vorräte an Wasser knapp werden. Sowohl im Tank als auch das Trinkwasser. Dieser Stopp war nicht eingeplant. Wir hatten etwas knapp kalkuliert und durch die unvorhergesehene Flaute kommen wir nun in Bedrängnis. Nach dem Wäsche waschen und der Dusche nach dem Schwimmen ist es dann soweit, der Tank ist leer. Allerdings kommt ein frischer Wind auf. Wir holen sofort mit dem Satellitentelefon den aktuellen Wetterbericht. Der Wind soll 36 Stunden bleiben und in der Nacht sogar noch auffrischen. Auch die Windrichtung aus Nord ist für uns optimal. Sollten wir doch noch Glück haben? Es sind 140 Meilen bis Santiago, ca. 28 Stunden, wenn der Wind uns nicht erneut verlässt. Es müsste eigentlich klappen, denn etwas Diesel haben wir ja noch. Wir heben den Anker und segeln los.
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Durch die voran gegangene Flaute ist die See noch glatt und der Wind treibt uns gut vorwärts. Nur dass er in der Nacht auffrischen soll, hat er wohl vergessen. Um Mitternacht schläft er ein und die Segel beginnen zu schlagen. Wir dümpeln noch bis 5 Uhr früh, dann schmeißen wir den Motor an. Gegen Mittag bekommen wir dann auflandigen Wind. Wenn sich die Landmasse erhitzt, steigt die Warme Luft darüber auf und wie beim Kamin, wird Luft von den Seiten angesogen. Mit diesem thermischen Wind erreichen wir über 5 Knoten Fahrt. Um das Phänomen gut auszunutzen segeln wir relativ dicht an der Küste. Was zur Folge hat, das wir das Sperrgebiet vor Guantanamo Bay soeben etwas touchieren. Dies löst bei den Amis große Aufregung aus! Über Funk werden wir aufgefordert, sofort auf Südkurs zu gehen und den vorgeschriebenen Abstand zu dieser berüchtigten Militärbasis einzuhalten. Damit wir uns nicht verfahren, schicken sie uns auch noch ein Schnellboot mit schwer bewaffneten Soldaten. Irgendwie sind die nicht zum Spaßen aufgelegt – unser freundliches Winken wird jedenfalls nicht erwidert. 15 Minuten dauert diese Eskorte, dann dreht das Boot wieder ab. Wir bleiben noch etwas auf Südkurs und funken dann die US Coastguard an, um nachzufragen, ob der Abstand angenehm ist. Obwohl wir schon deutlich außerhalb des Sperrgebietes sind, werden wir freundlich aufgefordert, noch eine halbe Meile weiter Süd zu laufen. Dann können wir wieder auf Westkurs gehen.
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Wie zu erwarten war, lässt der thermische Wind gegen Abend nach und wir müssen erneut den Motor starten. Es sind noch 30 Meilen bis Santiago, dafür müsste unser Diesel noch knapp reichen. Nach zwei Stunden Fahrt kommt erneut Wind auf, doch leider genau von vorne. Gegen Wind und Welle kommen wir mit dem Motor nicht voran. So setzen wir erneut die Segel und kreuzen hoch am Wind. Kurz vor Mitternacht erreichen wir Santiago. Beim Segelbergen vor der Hafeneinfahrt, stolpert Frank und stürzt aufs Deck. Einen kurzen Moment liegt er regungslos da, Christine stockt das Blut in den Adern. Dann berappelt er sich und steht auf. „Alles in Ordnung?“ ruft Christine am Steuer stehend. „Naja, wie man es nimmt. Ein Schneidezahn ist abgebrochen, sonst geht es.“ ruft Frank zurück. Frank spuckt den Zahn aus und gibt ihn Christine zur Aufbewahrung in die Hand. Dann erstmal das Segelbergen beenden und Kurs auf den Hafen nehmen. In der Hafeneinfahrt werden wir über Funk aufgefordert zur Marina zu fahren und dort zu Ankern. Das Einklarieren soll am nächsten Morgen erfolgen. Mit fast aufgebrauchten Vorräten, nur noch vier Zigaretten und einem ausgeschlagenen Zahn, erreichen wir Santiago de Cuba. Wir öffnen eine Flasche Rotwein und lassen die Ereignisse dieser Reise noch einmal Revue passieren. Dabei können wir uns das Lachen nicht verkneifen! Zum Glück sehen wir immer alles von der positiven Seite und lassen uns durch so etwas nicht unterkriegen! Hauptsache wir sind zusammen. Wir freuen uns auf Kuba und sind gespannt, wie es weiter geht.
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K U B A
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Früh um sieben Uhr werden wir durch Rufe geweckt. Wir sollen an der Pier anlegen, der Doktor wartet schon. Zum Einklarieren kommt als Erstes ein Arzt an Bord. Er inspiziert unsere Lebensmittel, überprüft ob wir eine Krankenversicherung haben und klärt uns über gesundheitliche Risiken auf. Nachdem er gegangen ist, heißt es warten. Das Schiff dürfen wir noch nicht verlassen. Als Nächstes kommt eine Dame für die Einreiseformalitäten an Bord. Formulare werden ausgefüllt und gestempelt und dann - wieder warten. Gegen Mittag kommen zwei Zollbeamte und ein Drogenhund. Jede Ecke wird gründlich erschnüffelt und wir haben einige Fragen zu beantworten. Danach bekommen wir unser Touristenvisum und können uns frei bewegen. Wir sind erfreut Ana, Gonzalo und Pablo wieder zu sehen. Sie sind zwei Tage vor uns hier angekommen und mit den Örtlichkeiten schon Bestens vertraut. Zumal sie als Spanier keine Verständigungsprobleme haben. Für den nächsten Tag ist bereits ein Ausflug geplant. Die drei Spanier, Valentina und Giamba aus Italien, Ricardo, ein Ungar mit jamaikanischen Wurzeln und wir haben ein Taxi für den ganzen Tag gemietet. Pro Person zahlen wir 5 CUC, etwa 4 €. Das Vehikel hat der Eigentümer selbst aus alten Autoteilen und einem russischen Dieselmotor gebaut.
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Auf holprigen Strassen erklimmen wir 1100 Höhenmeter und erleben eine traumhafte Aussicht. Dann geht es zum Essen in eine kleine Stadt an der Küste und schließlich nach Santiago. Unser Gefährt rappelt und dröhnt, aber es macht total Spaß damit zu reisen. Zum Straßenbild gehören diese selbstgebauten Autos, genau so wie Pferdegespanne, uralte LKW zur Personenbeförderung und schicke Oldtimer aus den 50er Jahren. Viele von Ihnen sind liebevoll restauriert, allerdings werden die Meisten mittlerweile von russischen Dieselmotoren angetrieben. Wir nutzen den Stopp in Santiago zum Einkaufen. Das ist in Kuba eine besondere Herausforderung. Zum einen gibt es zwei Währungen: den CUC, der einem US$ entspricht und dem Peso national. Für 1 CUC erhalten wir in der Wechselstube 25 Peso national. Alles was wir in nationalen Peso bezahlen können, ist für uns extrem billig. Es ist die Währung der einfachen Leute. Brot, Obst, Gemüse, Fruchtsäfte und Sandwichs, Eis und kleine Pizzen, die in Hauseingängen angeboten werden, können wir in Peso bezahlen. Auch öffentliche Verkehrsmittel sind sehr billig, so kostet z.B. die Fahrt mit dem Bus von der Marina ins 12km entlegene Zentrum von Santiago, umgerechnet weniger als einen Eurocent. Fahrten mit dem Taxi hingegen sind in CUC zu bezahlen, aber 5 CUC für 12km Fahrt ist für unsere Verhältnisse auch nicht sehr teuer. Ausgestattet mit zwei Währungen stürzen wir uns also ins Abenteuer Einkaufen! Wo eine lange Menschenschlange steht gibt es meist Fleisch oder Eier. Obst und Gemüse bekommt man für wenige Peso an jeder Ecke. Margarine können wir nicht auftreiben, dafür entdecken wir einen Laden, der Butter und sogar Yoghurt im Angebot hat. Zuletzt suchen wir einen „Supermarkt“ auf, indem man einige Waren für die harte Währung CUC erstehen kann. Das Angebot ist jedoch oft sehr überschaubar und zudem auch teuer. Hier können nur Touristen einkaufen oder Kubaner, die mit Diesen private Geschäfte machen. Ein Liter Milch, der sonst nirgends zu bekommen ist, kostet 2,40 CUC. Und Konserven sind selbst für uns zu teuer. Rum und Zigarren hingegen sind sehr günstig, wer braucht da schon Milch!? In den folgenden Tagen besuchen wir mehrfach Santiago. Wir sind von der Lebensweise der Kubaner und den Eindrücken, die wir in der Stadt sammeln können, überwältigt. Ein völlig anderes Leben, als wir es kennen. Kuba ist das Gegenteil einer Wegwerfgesellschaft, hier wird alles repariert. Vom Auto bis zum Feuerzeug. Einkaufstüten oder Plastikverpackungen gibt es nicht. Egal ob Brot, Mehl oder Zucker, Reis oder Gemüse für alles ist eine Tüte oder ein Gefäß mitzubringen. Nach einer Woche verlassen wir Santiago und segeln zum Cabo Cruz. Hier ankern wir geschützt durch ein Riff vor dem Fischerdorf unterhalb des Leuchtturms.
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Die Gemeinde zählt 500 Einwohner und das Leben geht ruhig zu. Die Spanier treffen ein paar Stunden später ein und gemeinsam essen wir zu Abend. Kaum ist der Anker im Wasser bekommen wir überraschend Besuch. Überall in der Karibik kommen Fischer mit ihren Booten zu uns, um Lobster, Gemüse und Obst zu verkaufen. Den Kubanern ist strengstens verboten, den Fuß auf eine Segelyacht zu setzen, doch in Cabo Cruz ziehen sie sich Brille, Flossen und Schnorcheln an, verpacken ihr Gut wasserfest und schwimmen heimlich an unser Boot. Sie haben Eier, Obst, Gemüse und Lobster im Angebot. Außerdem bieten sie noch an, das Unterwasserschiff und den Propeller zu reinigen. Am nächsten Tag fahren wir mit unserem Dhingi zum Riff, um dort selbst zu Schnorcheln. Uns offenbart sich eine traumhafte Unterwasserwelt mit bunten Fischen und Pflanzen. Zum ersten Mal auf unserer Reise schnorcheln wir an einem Riff und sind total begeistert. Unsere weitere Reiseroute führt uns nach Niquerro, eine Kleinstadt geprägt von Landwirtschaft und Fischfang. Schon von Ferne erkennen wir den qualmenden Schornstein der Zuckerfabrik. Hier versorgen wir uns noch einmal mit Lebensmitteln, da wir in den nächsten Tagen nur Ankerplätze vor winzigen Inseln aufsuchen werden. Am späten Abend des 23.03. erreichen wir unseren ersten Ankerplatz im Golfo de Annamaria. Kaum ist der Anker im Grund bekommt Christine starke Magenkrämpfe, Durchfall und muss sich schließlich übergeben. 24 qualvolle Stunden liegen vor ihr, bis es langsam besser wird. Wir hatten in Niquerro tiefgefrorenes Mett gekauft und daraus leckere Frikadellen gebraten. Nach dem Würzen hatte Christine die Rohmasse abgeschmeckt. Vermutlich war das die Ursache für ihr Leiden. Wenigstens haben wir für die Zeit der Genesung einen ruhigen Ankerplatz. In den darauf folgenden Nächten im Golfo de Annamaria ist das Ankern weniger gemütlich. Rundum geschützte Buchten gibt es nicht. So ankern wir immer im Lee einer Insel und hoffen, dass der Wind in der Nacht nicht dreht. In der Nacht zum 26.03. tut er es jedoch, 24h früher als vom Wetterdienst angekündigt. Wir werden unsanft geweckt. Das Schiff hat sich gedreht und in der mittlerweile stärker werdenden Dünung setzen wir immer wieder leicht auf Grund. Jetzt aber raus aus den Federn! Der Anker muss hoch, wir müssen hier weg! Hoch am Wind segeln wir nach Trinidad. Fünf Nächte in der einsamen Wildnis sind uns genug, wir wollen schließlich Kuba erleben. Die Marina von Trinidad ist in unserem Hafenführer kaum erwähnt. Es heißt nur, die Einfahrt ist tricky! Man sollte lieber nach Cienfuegos ausweichen und von dort Trinidad mit dem Taxi besuchen. 50 Meilen weiter segeln und dann mit dem Taxi zurückfahren? Tricky heißt schließlich nicht unmöglich. Und so nehmen wir Kurs in die Bucht von Casilda. Tief in der Bucht zweigt ein kleines Fahrwasser zur Marina Trinidad ab. Wir sehen Masten, aber keine Schiffe. Die Marina ist umgeben von Mangroven in einem winzigen Naturbecken.
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Schon an der ersten Fahrwassertonne stoppen wir auf. Der Tiefenmesser zeigt 1,9m, exakt unseren Tiefgang an. Da fehlt die Handbreitwasser unter dem Kiel! Über Funk versuchen wir mit der Marina Kontakt aufzunehmen, aber niemand meldet sich. Ein anderes Segelboot war dicht hinter uns und ist mittlerweile bei uns eingetroffen. Wir haben mal wieder riesiges Glück! Es ist ein spanischer Segler, der den Weg in die Marina genau kennt und uns Zeichen gibt, wir sollen ihm folgen. Keine Angst und nicht zu langsam fahren, um nicht stecken zu bleiben! Dem anderen Segler folgend, pflügen wir eine Pfurche durch den schlickigen Grund und gelangen in die malerische Bucht. Wir ankern schließlich auf 3m Wassertiefe. Trinidad ist eine reizvolle Kleinstadt, mit einem gut restaurierten Stadtkern. In den Gassen und auf den Plätzen herrscht reges Treiben, hier ist man auf Tourismus eingestellt. Unsere Marina liegt auf einer Halbinsel und ist Teil einer großen Hotelanlage. Abends, wenn der Hotelstrand langsam leerer wird, legen wir uns auf zwei Liegen unter einem Sonnenschirm und genießen den Sundowner am Strand. Wir bleiben 5 Tage in Trinidad, bevor wir unsere Reise nach Cienfuegos fortsetzen. Dort treffen wir einige Freunde wieder und lernen auch neue Segler kennen. Unter Anderem Petra und Andreas von der Bonafide. Die Beiden sind schon länger unterwegs und wir verstehen uns gleich vom ersten Tag an super miteinander. Die meisten Segler bleiben hier länger, lassen ihr Schiff vor Anker und besuchen Havanna über den Landweg. Das ist auch unser Plan! Aber vorher müssen wir noch unser Visum um weitere 30 Tage verlängern lassen. Dies ist, dank der Dolmetscherei von Pablo kein Problem! Von Cienfuegos aus wollen wir über den Landweg nach Havanna. Wenn man schon in Kuba ist, ist ein Besuch dort Pflicht. Vor der Marina steht jeden Tag ein Taxi- und Casa Particularesvermittler. Donguillo ist sein Name und wir verhandeln mit ihm eine Taxifahrt hin und zurück und zwei Nächte Havanna. Wir zahlen für eine Strecke (ca 260km) 20 CUC pro Person. Wenn man mal überlegt, das ist die Strecke Hannover – Berlin! Der Bus kostet für Ausländer das Gleiche. Im Stadtbus wird kein Unterschied gemacht, jedoch auf Fernstrecken, wie auch beim Besuch von Museen und Theatern zahlen Touristen ca den 50fachen Preis. Das muss sicher auch so sein, denn der Preis, den die Kubaner zahlen ist für uns geradezu lächerlich. Öffentliche Verkehrsmittel, kulturelle Veranstaltungen und Grundnahrungsmittel werden vom Staat subventioniert. Alles was darüber hinausgeht, ist für Kubaner, die keine privaten Geschäfte machen, fast unerschwinglich. Also los, die Hauptstadt erkunden. Dienstag um 9 Uhr sollen wir vor der Marina sein, die Fahrt dauert etwas mehr als drei Stunden. Unser Taxi wurde uns als fast neu beschrieben und als wir am Treffpunkt waren, stand dort ein 30 jähriger VW Passat! Im Innenraum funktioniert fast nichts mehr, weder der Tacho noch die Tankanzeige, aber er war sauber und das Radio spielte auch Musik! Gegen zwölf Uhr kommen wir in Havanna an und unser Fahrer fährt durch ein Labyrinth von Strassen und kleinen Gassen zu unserem Casa Particulares. Er muss immer wieder wenden, denn die Strassen werden zur Zeit aufgerissen, um neue Gas-, Elektro- und Telefonkabel zu verlegen. Unser Zimmer bei Kathy und Leo ist sauber, hatte ein eigenes Bad mit Dusche, aber leider kein Fenster. Dafür sind genug Ventilatoren aufgehängt. Die Wohnung selber ist auch in einem tadellosen Zustand. Also sagen wir zu und starten den ersten Rundgang in der Hauptstadt. Das erste Ziel soll ein Infostand sein, von dem wir eine Citymap erstehen können. Dabei lernen wir den Touristenführer Benjamin kennen, der uns eine Rundfahrt mit einer Kutsche oder einem klassischen Oldtimer durch Old- Havanna verkaufen möchte. Er versprach uns, auf dem Weg zu halten, damit wir die Citymap kaufen können. Eigentlich wollen wir zuerst alleine unterwegs sein, um uns einen Überblick zu verschaffen und dann die Punkte anzulaufen, die für uns interessant sind. Benjamin widersprach vehement. Es wäre doch sinnvoller, uns von ihm fahren zu lassen, weil nur so wir einen richtigen Überblick bekommen könnten. Also lassen wir uns überreden und steigen in eine Kutsche. Wenn, dann wenigstens stilvoll! Schon in den ersten Minuten merken wir, dass es die richtige Entscheidung war. Benjamin ist ein ausgezeichneter Touriführer, er studierte die Geschichte Kubas an der Universität und macht sich jetzt damit sein eigenes Business. Wir kommen an Museen vorbei, an alten Gebäuden, die vor der Revolution in Privatbesitz waren und jetzt dem Staat gehören, an Denkmälern, an geschichtsträchtigen Plätzen. Chez´s Wohnsitz sehen wir nur vom Weiten und an vielen anderen Orten, wo es was zu erzählen gibt, hält unser Guide. Zu jedem Ort weiß Benjamin uns was zu sagen. Das hätten wir auf eigene Faust niemals alles zu Gesicht bekommen. Es war eine sehr gute Investition und zum Schluss gibt es die versprochene Citymap. Wir kommen am Ausgangspunkt zurück und bedanken uns bei Benjamin und dem Pferd. Da erklärt Christine, dass Frank ein Herrero, ein Hufschmied, ist. Sofort entsteht eine Diskussion darüber, mit wie vielen Nägeln das Eisen genagelt werden sollte. Stolz zeigen die Pferdebesitzer die Hufe Ihrer Pferde und fragen, ob dies alles so in Ordnung sei. Sie können gar nicht glauben, dass unsere Pferde die meiste Zeit im Stall stehen und für nur ein paar Stunden bewegt werden. Diese Pferde sind froh wenn sie stehen dürfen.
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Sie arbeiten von morgens bis abends und zappeln nicht so rum, wie die Unsrigen! Das Pferd wird hier als Arbeitsgerät genutzt, ob für Beförderung der Touristen, Gemüse, Baumaterial oder als local Taxi. Nach dieser netten Unterhaltung verabschieden wir uns und gehen auf eigene Faust weiter. Havanna ist groß, alt und vielschichtig. In diesen Tagen hatten wir gar nicht die Möglichkeit, alles zu erkunden. Alt- Havanna ist mehr auf Touristen ausgelegt. Viele Bars und Kneipen mit Live- Musik gibt es dort. In den Restaurants bezahlt man mit CUC und vieles ist sehr teuer. Aber man findet immer wieder kleine Imbissstände, in denen Pizza, belegte Brote und Refrescos für nationale Peso verkauft werden. Die Häuser wurden Platz sparend an- und übereinander gebaut und es ist ein riesen Gewimmel von Menschen auf den Strassen. In Ermangelung eines Sportplatzes, geht die Grundschule für das Fach Sport auf eine Plaza, um dort Ihre Übungen zu machen. Neu- Havanna ist ein wenig anders. Dort findet man schon eher Häuser mit Rasen drumherum, auch Spielplatze und Parks sind vorhanden. Die Wohnungen sind nicht mehr dicht an dicht gestapelt – man kann es sich wie den Außenbezirk einer großen Stadt vorstellen. Hier werden die Fahrradtaxen auch weniger und wir selber werden nicht mehr ständig angerufen, ob wir in ein Restaurant wollen oder ein Taxi brauchen. Hier gibt es auch Restaurants in denen man mit der nationalen Währung bezahlen kann.
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Leider konnten wir nicht den Malecon entlang schlendern. Dies ist eine große Uferpromenade, mehrere Kilometer lang. Hier treffen sich abends die Kubaner, sitzen auf der Mauer, trinken, lachen und hier und dort spielt spontan jemand Gitarre. Es zog ein Tief über Kuba, welches dafür sorgte, dass der Malecon überspült wurde. Immer wieder kamen riesige Wellen über die Mauer. Es ist ein tolles Schauspiel, im Hintergrund die tosende See und vorne die überspülte Strasse. Am letzten Tag wagen wir es dann doch, uns auf die Mauer zu setzen. Die See hat sich ein wenig beruhigt und wir bleiben trocken. Der Anfang des Malecon muss für die Kubaner wohl eine tiefere Bedeutung haben. Wir sehen immer mal Leute, die nah am Wasser stehend Ihre Gebete sprechen, Opfergaben, wie Kuchen oder Rum dem Meer übergeben und sogar ein heidnisches Ritual haben wir beobachtet, indem zwei Hühner geopfert wurden. Am Tag unserer Abreise sitzen wir noch mit unserer Gastgeberin zusammen und unterhalten uns über die Situation in Kuba. Sie ist sehr offen und gibt bereitwillig Auskunft. Ihr Mann ist ein Kardiologe im Krankenhaus und bekommt ganze 35 CUC im Monat als Gehalt. Das Casa Particulares läuft über Kathy. Pro Zimmer und Nacht verdient sie 30 CUC. Wir waren drei Nächte dort, das sind 90 CUC. Wieso geht der Arzt noch arbeiten? Die Leute, die für den Staat arbeiten, bekommen weniger, als ein ungelernter BiCi- Fahrer. Der kassiert pro Fahrt mit seinem Fahradtaxi 2- 4 CUC pro Fahrgast. Das ist alles so confused. Wie lange soll dieses System noch funktionieren? Aus Interesse gehen wir in eine Ferreteria und vergleichen Preise. Für das Monatsgehalt des Arztes würden wir einen Eimer Wandfarbe oder eine Wasserpumpenzange bekommen. Zurück in Cienfuegos hören wir von den Spaniern, die in der Zeit ein Auge auf unser zu Hause hatten, das sie die Shangri La umankern mussten. Von einem Franzosen hielt der Anker nicht und er drohte in uns hinein zu fahren. Er selbst war auch nicht an Bord. So gingen Pablo, Gonzalo und auch Giamba auf unser Schiff und wechselten den Platz. Das ist das Schöne an der Seglergemeinschaft, jeder hat ein Auge für den Anderen und man hilft einander. Wir würden das Gleiche auch tun. Frank seinen ersten Geburtstag auf der anderen Seite des Atlantiks feiern wir in gemütlicher Runde auf der Shangri La. Die drei Spanier sind da und es gibt selbst gemachte Pizza und sogar Sekt. Es war ein total schöner Abend und die Spanier wachsen uns immer mehr an Herz. Da immer was zu tun ist, fahren wir auch hier für eine Nacht in die Marina. Das Deckshaus ist übersäet von gelben Schwefelflecken aus Santiago. Mit Oxalsäure und viel Wasser bekommen wir es wieder sauber und können gleichzeitig Wasser und Diesel bunkern. Leider kommen wir in Cienfuegos nicht an den billigen Schwarzmarktdiesel. Dieser Diesel wird von den öffentlichen Verkehrsmitteln oder von Staatsfahrzeugen abgezweigt und sehr günstig verkauft. 1l Diesel kostet offiziell 1,20 CUC, auf dem Schwarzmarkt nur ein Drittel des Preises. Wenn man uns fragen würde, was habt ihr denn in Kuba gegessen? Wäre die Antwort: Pizza und Eis! Eine selbstgebackene Pizza mit Schinken oder Paprika kostet 10 nationale Peso und danach in der staatlichen Eisdiele ein Eisbecher für max 5 nationale Peso. Das sind 30 nationale Peso, also weniger als ein Euro für zwei Personen! Dafür kann man sich nicht in die Küche stellen! Aber auch hier wird es Zeit, den Anker zu heben und weiter zu fahren. Wir bunkern noch Lebensmittel und Getränke, sagen auf Wiedersehen bei all unseren Freunden und los geht es! Ab nach Cayo Lago, vorbei an kleinen Inseln. Die erste Insel, die wir erreichen ist mit einem Leuchtturm bebaut. Sonst nichts. Davor packen wir den Anker ins Wasser und springen hinein.
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Danach erkunden wir die Insel und den Leuchtturm. Dort arbeiten zwei Leuchtturmwächter, die uns bereitwillig auf den Leuchtturm führen und uns die Playa zeigen. Als wir wieder zum Schiff fahren wollen, drücken sie uns noch eine große Königsmuschel in die Hand. Daraufhin kommen wir noch einmal zurück, mit zwei Bier, zwei Stücken Kuchen und zwei Salamischeiben für die Hunde. Dies sollte nur als Dankeschön gedacht sein, aber schon kommt ein Wärter mit ner Hand voll Kartoffeln zu uns! Ein schönes Erlebnis! Wir segeln weiter. Diesmal mit ner Schleppleine als Angel. Christine dachte, man könnte ja mal einen schönen Fisch für Frank angeln. Aber wir haben kein Angelglück, nichts beißt an. Vor Cayo Lago holen wir sie wieder an Bord und kurz darauf ankern wir. Der erste Rund um Blick ist traumhaft schön. Türkisfarbenes Wasser, schneeweiße Strände und strahlendblauer Himmel. Täglich Baden und Schnorcheln wir im kristallklarem Wasser. Christine und Andreas von der Bonafide, die gleich neben uns ankert, tauchen nach Conchesmuscheln und gemeinsam bereiten wir aus den gefangenen Muscheln ein leckeres Abendessen.
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Der Ankerplatz ist ca 1 Meile von der Marina entfernt und von drei Seiten geschützt. Hier können wir beruhigt den Ankeralarm ausschalten. Cayo Lago ist eine reine Touristeninsel. An der Südküste steht ein All-In Hotel neben dem Anderen. Ansonsten gibt es nur kleine Souvenirstände und einen Minimarkt. Wir nennen Cayo Lago „CUC Island“! CUC ist die einzige Währung auf dieser Insel, nicht einmal in der nationalen Bank können wir unsere Peso national zurück tauschen. Die Kubaner arbeiten hier 20 Tage am Stück und haben dann 8 Tage frei. In dieser Zeit fahren sie nach Hause. Keiner lebt mit Kind und Kegel auf CUC- Island.
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Für uns Segler ist die Versorgung sehr schlecht. In dem kleinen Minimarkt gibt es außer alkoholischen Getränken, ein paar Konserven und Softdrinks fast nichts. Eine ganze Woche lang waren die Biervorräte aufgebraucht, selbst in der Marina Bar gab es keinen Schluck kaltes Bier. Als wir daraufhin eine Flasche Wein bestellen, werden wir gefragt, ob wir nicht einen Korkenzieher an Bord unseres Schiffes haben und ihn holen können! Dann geht auch noch auf Cayo Lago das Trinkwasser zu Ende. Wir müssen handeln. In Cienfuegos lernen wir Elke und Ferdinand von der La Paloma kennen, die auch mittlerweile in Cayo Lago eingetroffen sind. Die La Paloma hat einen Wassermacher, kann also aus Salzwasser Trinkwasser herstellen. Dank der netten Hilfsbereitschaft dieser zwei Langzeitsegler bekommen wir 60l Trinkwasser der Marke „La Paloma- Quell“! Aber auch die Lebensmittel werden knapp und wir wollen von hier nach Panama, ca 6 Tage segeln. Wir brauchen Vorräte. Also segeln wir weiter nach Westen, zur Isla de Juventud, kaufen in Nueva Gerona ein und segeln wieder zurück. Hört sich nach einem guten Plan an. Laut Reiseführer und Seekarte führt eine Strasse von Punta del Este zur Hauptstadt der Insel. Punta del Este liegt an der süd- östlichen Ecke der Isla Juventud. Laut Karte ist der Ankerplatz durch ein vorgelagertes Riff, das die Wellen brechen soll, geschützt. Die Wellen wurden zwar gebrochen, aber trotzdem war der Ankerplatz immer noch sehr schaukelig. Nach einer unruhigen Nacht fahren wir mit unserem Dingi an Land, um einzukaufen. Dort werden wir freundlich empfangen und darüber aufgeklärt, dass wir uns in einem Naturreservat befinden. Die Strasse, welche wir auf der Karte gesehen haben, gibt es zwar, jedoch dürfen keine Autos fahren. Von diesem Punkt können wir nicht zur Inselhauptstadt gelangen. Ein Bus verkehrt nur einmal pro Woche, um die wenigen Menschen, die hier arbeiten hin und her zu transportieren. Die einzige Möglichkeit für uns auf diese Insel zu gelangen, liegt über 60 Meilen weiter westlich. Der Hinweg wäre kein Problem, aber zurück geht es gegen den Wind. Zurück nach Cayo Lago müssen wir, denn nur hier können wir international ausklarieren. So quälen wir uns unverrichteter Dinge, in zwei Tagesetappen, mühsam gegen den Wind zurück nach Cayo Lago. An der Marina Bar fragen wir, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, an Lebensmittel zu kommen. Wir haben Glück, ein Kubaner bietet seine Hilfe an und nimmt unsere Bestellung auf. In den folgenden drei Tagen treffen wir uns jeden Morgen um 10 Uhr an einem abgelegenen Ort in der Nähe der Marina. Hier wechseln Obst, Gemüse, Butter, Käse, Wurst, Mehl und Kartoffeln den Besitzer. Vermutlich stammt die Ware aus den Hotels. Aber das ist uns eigentlich auch egal, wir brauchen nun mal diese Lebensmittel. Wenige Tage vor unserer Abreise aus Kuba, treffen noch unsere spanischen Freunde mit der roten Chupron ein und auch die Angelique aus Italien geht neben uns vor Anker. Wir genießen noch ein paar Tage mit der lieb gewonnenen Seglergemeinschaft, bevor wir am 08.05. nach Panama aufbrechen. Es wird immer leerer um uns herum. Erst bricht die Bonafide auf und einen Tag später die La Paloma. Am letzten Abend gibt es noch ein gemeinsames Abschiedsessen auf der Angelique. Giamba und Valentina machen Lasagne, wir liefern Pudding zum Nachtisch und die Spanier bringen den Wein. Es ist ein schöner Abend. Und dann heißt es Abschied nehmen, bis zum nächsten Mal. Sie haben ein anderes Ziel, als wir vor Augen. Bis auf die La Paloma fahren alle nach Guatemala in den Rio Dolce und fliegen von dort nach Hause.
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Mehr Bilder: Bilder Kuba
Verkehrsmittel in Kuba
Unser Fazit von Kuba: Kuba hat uns sehr viel gegeben und wir haben eine Menge interessante Dinge erlebt. Leider können wir dies gar nichrt alles aufschreiben, man muss es einfach erleben. Wir können nur eine Reise nach Kuba empfehlen und zwar bevor ein eventueller Wechsel stattfindet.
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C A Y M A N I S L A N D S
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Der Start von Kuba verlief ohne Probleme. Zum Ausklarieren müssen wir in die Marina. Beamte kommen an Bord und kontrollieren, ob wir nicht illegal Kubaner mitnehmen. Dann können wir los. Der Wind ist nicht ganz so ideal. Südostwind, also segeln am Wind. Aber wir kommen ganz gut voran, 5-6 Knoten. Leider macht man ja immer erst dass etwas fehlt, wenn es gebraucht wird! Diesmal sind es Ventilatoren. Weil Wind und Welle von schräg vorne bzw. von der Seite kommen, können wir keine Luken öffnen. Es ist eine Luft, wie in der Sauna. So beschließen wir kurzerhand auf den Caymans anzuhalten, um Ventilatoren zu kaufen. Von Ferdinand wissen wir, dass dort der größte Schiffsausstatter der Karibik sein soll. Ein großer Umweg ist es auch nicht, wir kommen sowieso dran vorbei. Vor Gran Cayman starten wir den Motor, um direkt nach Georgetown zu gelangen ohne zu kreuzen. Dabei fällt Frank auf, dass der Motor kein Kühlwasser bekommt. Was ist da los? Wir schalten den Motor wieder aus und kreuzen unter Segel Richtung Hafen. Über Funk fragt Frank bei der La Paloma und der Bonafide nach den Gegebenheiten in Georgetown. Sie erklären uns bereitwillig, wie es dort abläuft. Als erstes funkt man die Portsecurity an um sich anzumelden. Die lotsen die Segler dann zum Steg für die Einklarierungsformalitäten und erst dann darf man an einer Mooring festmachen. Frank klärt den freundlichen Beamten darüber auf, dass wir Motorprobleme haben und das Festmachen am Steg nicht möglich ist. Zum Glück machen sie eine Ausnahme für uns und wir dürfen direkt an die Mooring, wo Andreas und Ferdinand im Dhingi schon auf uns warten, um zu helfen. Wir segeln auf die Mooring zu, Frank schießt auf und Christine kann die Vorleine mit Unterstützung der Helfer festmachen. Alles super geklappt. Und schon wieder können wir vom Glück im Unglück sprechen. Wären wir nicht zu den Caymans gefahren, sondern direkt nach Panama, hätten wir den defekten Impeller der Kühlwasserpumpe erst dort bemerkt. Ob wir da auch so einfach hätten anlegen können, wissen wir nicht. Elke hat für uns ein Lunchpaket gepackt. Sie weiß wie das ist, wenn der Kopf voller Probleme ist und man im Stress anlegen muss. Dann gibt es meist nur Kekse zum Abendbrot oder die Küche bleibt ganz geschlossen. Das waren die leckersten belegten Brötchen seit langem! Am nächsten Tag gehen wir Einklarieren und erkunden Georgetown. Wir sind wieder im Kapitalismus angekommen. Für uns ein Kulturschock. Überall Werbung, Juwelliere, Markengeschäfte und sogar ein BurgerKing! Im Supermarkt staunen wir über das Angebot in den Regalen. Es gibt alles! Das sind wir gar nicht mehr gewohnt und verschieben das Einkaufen auf den nächsten Tag. Wir sind ein bisschen überfordert! Im Schiff haben wir ja noch Lebensmittel. Lange wollen wir ja auch gar nicht bleiben, nur Ventilatoren kaufen und die Kühlung reparieren. Aber die Windprognosen sehen nicht gut aus. Wir müssen den Aufenthalt doch verlängern und deshalb ziehen wir in die Lagune im Norden, den North Sound, um. Der North Sound ist wie ein großer Binnensee, mit Kanälen die wie Arme in die Insel hineinreichen. An diesen Kanälen steht eine große Villa neben der Anderen und Jede hat ihre eigene Anlegestelle. Sogar ein Supermarkt besitzt ein Bootsdock!
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Am Eingang der Lagune ist eine Sandbank, auf der Stachelrochen schon vor 100 Jahren von Fischern angefüttert wurden. Heute übernehmen das die vielen Touristenboote, die jeden Tag mehrmals dort hinfahren. Einmal mit Rochen Schnorcheln, das wollen wir auch. Aber bitte ohne die Touristenmassen. Beim dritten Anlauf klappt es dann auch. Die ersten zweimal fuhren wir mit der Bonafide vom Ankerplatz zur Sandbank. Aber wir kamen jedes Mal zu spät. Am dritten Tag, die Bonafide hat die Nacht davor geankert, heben wir den Anker von unserem Platz und brechen um 6 Uhr morgens auf. Dieser Plan geht auf. Wir sind dort ganz alleine und Schnorcheln mit den wunderbaren Tieren. Einige sind sehr handzahm und kommen ganz nah an uns ran. So nah, das wir sie auf den Arm nehmen können. Sie mögen es ganz besonders, am Bauch gekrault zu werden. Dies ist schon ein ganz besonderes Erlebnis und dank der Unterwasserkamera von Andreas und Petra bekommen wir wunderschöne Bilder.
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So verbringen wir die Tage auf den Caymans: Mit Rochen schwimmen, am Außenriff die fantastische Unterwasserwelt erkunden und abends gemütlich beim Sundowner beisammen sein. Nach ca. 10 Tagen geht es nun weiter nach Panama. Dort bekommen wir mal wieder Besuch aus Germany. Christines Papa Werner wird mit uns zwei Wochen die San Blas Inseln erkunden.
mehr Bilder: Bilder Caymans
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P A N A M A
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Der Start von den Caymans findet im Konvoi mit zwei anderen Seglern statt. Wir segeln die gleiche Strecke, am Flach Rosalinde vorbei, bis sich dann unsere Wege trennen werden. An 13.Mai läuft als erstes die Mados aus, ca. zwei Stunden später macht die La Paloma ihre Leinen los und wir starten als Letztes. Auch die Bonafide verlässt am gleichen Tag Georgetown, um nach Guatemala zu segeln. Über Funk, Kanal 68, wird sich verabschiedet. Der Wind ist gut und wir kommen schnell voran. Auf dem Radar sehen wir schon die La Paloma. Wir sind frohen Mutes, bald überholen zu können. Da hören wir den Funkspruch der Mados: Schweres Gewitter, refft eure Segel! Da das noch einige Meilen vor uns liegt, bitten wir die La Paloma, uns Bescheid zu geben, wenn sie die Gewitterfront erreichen. Das machen sie und wir haben genügend Zeit die Segel zu reffen. Wie so oft, hat nach dem Gewitter die Windrichtung gedreht und der Wind ist fast eingeschlafen. Damit wir den Kurs halten können, muss der Motor an. Da stellen wir fest, dass der Kühlwasserimpeller schon wieder kaputt ist und der Motor nicht mit Seewasser gekühlt wird. Was tun? Der Motor muss an, damit wir am Rosalinde flach vorbei kommen. Da hat Frank die zündende Idee, den Motor mit unserer Seewasserpumpe zu kühlen. Um 3 Uhr in der Früh packen wir die Werkzeugkiste aus und modifizieren unsere Motorkühlung. Der Plan geht auf und nach kurzer Zeit können wir beruhigt weiter fahren. Da wir mittlerweile ein gutes Team sind, stellt sich auch bald die Bordroutine wieder ein. Durch die Reparatur sind wir ziemlich zurückgefallen, aber glücklicherweise noch in Funkreichweite zu den Anderen, mit uns gestarteten Schiffen. Die Funkrunden sind eine willkommene Abwechslung im Bordalltag und geben uns ein gutes Gefühl. Jeden Tag funken wir uns mehrmals an, fragen ob alles in Ordnung ist und geben unsere Positionen durch. Am dritten Tag trennen wir uns dann von den Anderen, sie fahren weiter nach Westen und unser Kurs ist nach Süden. Wir wünschen uns alles Gute und versichern uns, dass wir uns auf jeden Fall wiedersehen werden.
Kurz vor dem Kontinent wird auch die Berufsschifffahrt wieder mehr. Man sieht viele von den großen Containerschiffen auf dem Radar und am Horizont. Die meisten sind auf dem Weg zum Panama-Kanal. Nun müssen wir sehr oft aufs Radar blicken, damit wir nicht versehentlich auf Kollisionskurs mit so einem Riesen kommen. Aber es gelten auch für die Großen die Regeln der Seeschifffahrt. Überholende und dann auch noch von links, müssen aufpassen. Außerdem haben Segelschiffe Vorfahrt vor motorgetriebenen Schiffen, egal wie groß die sind. Einer von den Containerriesen setzte sich darüber hinweg. Wir müssen schnell ein Ausweichmanöver fahren, weil keiner auf unsere Funksprüche reagierte. Aber auch das verlief ohne Probleme, dafür mit ein paar Flüchen in Richtung der Brücke des Containerschiffes! Nach 5 Tagen und Nächten erreichen wir auf einen Sonntag, die San Blas Inseln. Unser Anlaufpunkt ist die Hauptinsel El Porvenir. Dort befinden sich der Flughafen und auch die Zollbehörde. Hier wollen wir ein klarieren und unser Visum für 1 Jahr bekommen. Da wir davon ausgegangen sind, auf einer Insel mit Flughafen per Visa zu bezahlen oder das zumindest ein Geldautomat vorhanden ist, haben wir auf den Caymans nicht allzu viel Bargeld mitgenommen. Leider wurden wir enttäuscht. Es ist dort alles nur mit Bargeld möglich. Der nächste Bankautomat ist in Colon, auf dem Festland. Das sind für uns 18h segeln! Die Behörden nehmen das allerdings auf die leichte Schulter und wir können den Tag noch auf der Insel bleiben. So beschließen wir, am nächsten Tag ganz in der Frühe zur Shelter Bay Marina zu segeln, dort Geld zu holen und einzukaufen. Der Wind ist überraschenderweise sehr gut und auch aus der richtigen Richtung. Wir segeln an der Küste Panamas entlang, bis wir den Eingang zum Panama-Kanal erreichen. Dort stehen viele von den Containerriesen in Warteposition. Wenn man ganz nah an denen vorbeifährt, sieht man erst, wie groß sie wirklich sind. Es ist unglaublich. Auch unseren Fastkollidierer sehen wir! Die Shelter Bay ist eine Marina mitten im Dschungel. Um dorthin zu gelangen, müssen wir das Hauptfahrwasser zum Kanal überqueren. Diesmal haben die Großen Vorfahrt! Der Verkehr wird von der Signalstation über Funk geregelt. In der Shelter Bay Marina bleiben wir vier Nächte. Diese Zeit nutzen wir, um Wäsche zu waschen, kleinere Reparaturen zu erledigen und lernen auch wieder nette Menschen kennen. Die Marina hat einen Busshuttle nach Colon. Uns wurde viel über Colon berichtet. Man sollte dort auf jeden Fall aufpassen, für Touristen ist es nicht ganz so sicher und Rücksäcke sollte man auch nicht mitnehmen. Und ganz wichtig, nicht zu Fuß gehen, sondern für jeden Weg ein Taxi nehmen. Solche Schauergeschichten hört man leider öfter. Christine hat sich davon auch ein bisschen einschüchtern lassen. Allen Warnungen zum Trotz setzen wir uns beide einen Rucksack auf und machen uns auf nach Colon. Dort angekommen, merken wir, dass es nicht ganz so ist, wie von vielen beschrieben. Nach kurzer Zeit fühlt sich auch Christine sicher. Wir haben eine lange Liste mit Dingen, die wir hier besorgen wollen. Unter Anderem 12 Volt Ventilatoren und den Kühlwasserimpeller. Beides haben wir dort nicht bekommen können. Dafür einen Einblick in eine nicht touristische Stadt in Panama. Wir sind sehr erschrocken, wie Menschen so leben können. Überall in den Gassen und zwischen den Häusern liegt Müll.
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Es herrscht ein geschäftiges Treiben in den Straßen. Es gibt zahlreiche Geschäfte, Straßenhändler bieten ihre Waren feil und Essensstände sind an jeder Ecke. Natürlich fallen wir beiden als Blonde und Weiße auf, aber es scheint niemanden weiter zu interessieren. So fühlen wir uns immer sicherer. Colon hat die zweitgrößte Freihandelszone der Welt und auch wir machen uns auf den Weg dorthin. Hier bekommt man die Waren zollfrei. Wir sind unter anderem auf der Suche nach einer neuen Kamera. Unsere Fotos werden ja immer noch mit einem Handy geschossen. Das geht natürlich gar nicht, bei so einer Reise! Wir werden auch fündig und sind nun stolze Besitzer einer neuen Spiegelreflexkamera mit extra Zoomobjektiv! Zurück zur Marina müssen wir mit dem Taxi fahren. Es ist sehr leicht, eines zu finden. Es sind ca. 4500 Taxen in Colon unterwegs. Unser Taxifahrer fährt wohl nicht so oft in die Marina, denn sonst hätte er gewusst, dass die Straße nicht zum rasen geeignet ist. Dort ist ein großes Schlagloch und er fährt genau da durch! Nach etwa 100 Metern muss er dann den Reifen wechseln. Das ist schon ein merkwürdiges Gefühl, im Dunkeln mitten im Dschungel einen Reifen zu wechseln! Aber wir kommen gesund, nicht überfallen und nur ein wenig wund gelaufen wieder zu Hause an. Am nächsten Tag führt unser Weg wieder nach Colon. Wir müssen Proviant einkaufen. Da Werner ja kommt und wir auf den San Blas Inseln nicht so gut an Lebensmittel kommen, stehen wir zum Schluss mit drei vollen Einkaufswagen an der Kasse. Das macht Spaß! Frank zückt die Kreditkarte, um die 500 Dollar zu bezahlen. Die Kassiererin zieht die Karte durch und schüttelt mit dem Kopf. Diese Karte ist gesperrt! Die zweite Karte befindet sich aus Sicherheitsgründen im Schiff. Also setzt sich Christine mit den drei Wagen hinter die Kasse und Frank macht sich auf den Weg zum Schiff. Eine Stunde hin und eine wieder zurück. Zum Glück sind die Schranken vor der Kanalüberquerung beide Male geöffnet, sonst hätte es noch länger gedauert! In der Wartezeit lernt Christine die Tütenpacker vom Supermarkt kennen. Von denen erfährt sie, dass sie zwar vom Markt angestellt sind, aber kein Gehalt bekommen. Sie leben von dem Trinkgeld, was die Leute ihnen geben. Nur Tüten packen hinter der Kasse bringt mindestens 1 Dollar und die Tüten oder den Wagen zum Auto bringen, sind mindestens 5 Dollar. Natürlich kann jeder Kunde auch mehr geben. Einer von ihnen hat insgesamt drei Jobs. Vormittags arbeitet er in einem anderen Supermarkt, am Nachmittag arbeitet er im Baseballstadion und am Abend bis in die Nacht in diesem Supermarkt. Und das sieben Tage die Woche. Unsern Respekt hat er! Endlich ist Frank wieder da und wir stehen mit Spannung an der Kasse. Diese Karte funktioniert und wir können unseren Einkauf ins Taxi laden. Der Taxifahrer sieht gar nicht begeistert aus. Die Stoßdämpfer sind bis zum letzten ausgereizt. Bei jedem noch so kleinstem Schlagloch, und davon gibt es viele, setzen wir auf. An der Marina angekommen, hilft er nur noch kurz mit beim Ausladen und fährt ohne Gruß davon! Jetzt haben wir eigentlich alles erledigt, was wir erledigen wollten und segeln zurück zur El Porvenir. Den Rückweg teilen wir uns auf. Frank hat auf der Karte einen Platz gesehen, an dem man vielleicht unser Schiff lassen könnte, um nach Deutschland zu fliegen. Diese Bucht liegt geschützt hinter ein paar kleinen Inseln und sieht sehr sicher aus. Dies haben sich aber auch schon 50 andere Segler gedacht und so ist diese wunderschöne Bucht total überfüllt. Aber für eine Nacht ist dies kein Problem. Angekommen auf El Porvenir führt uns der erste Weg zum Ein klarieren. Nun haben wir eine Segelerlaubnis und zwei Visa für ein Jahr. Im Büro, in dem ein Obolus für die Kuna Indianer zu entrichten ist, sehen wir einen Ventilator, der an einer Batterie angeschlossen ist. Sofort fragen wir, wo wir den kaufen können. Nur zwei Inseln weiter gibt es einen Laden, dort sollen wir fragen. Die freundliche Beamtin schreibt uns noch das Spanische Wort für Ventilator auf einen Zettel. Wir machen uns gleich mit unserem Dinghi auf den Weg zur „Ventilatoren Insel“ und dort können wir tatsächlich zwei Ventilatoren kaufen. Wir sind begeistert! Nun sind wir gerüstet und erwarten mit Spannung unseren Besuch aus Deutschland. Aufgrund eines Gewitters verspätet sich Werners Flug um mehrere Stunden. Christine schaut immer wieder zur Landebahn und endlich ist ihr Vater da! Natürlich freuen wir uns riesig ihn zu sehen und sind gespannt, was er so alles zu erzählen hat. Im Gepäck hat er auch Zeitschriften aus Deutschland sowie einige Ersatzteile für unser Schiff. Unsere erste Reise mit Werner führt uns nach Porto Bello. Hier wollen wir unsere Gasflaschen füllen lassen. Seit Kuba baden wir regelmäßig unseren Köder an der Schleppleine, aber niemals hat ein Fisch angebissen. Jetzt, als Werner mit an Bord ist, beißt ein Fisch! Unser Erster! Er ist ein großer Jäger, bestimmt 1,5m lang, mit scharfen Zähnen. Wow, was für Prachtexemplar!
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Porto Bello, heute eine kleine Touristenstadt, war früher von wichtiger Bedeutung. Die Bucht Portobellos entdeckte Columbus auf seiner vierten Reise. Es wurden ein Hafen und ein mächtiges Fort erbaut. Heute gehört Porto Bello zum UNESCO Weltkulturerbe [Info aus Wikipedia]. Wenn man so etwas liest, dann denkt man natürlich, wow, wo kommen wir dahin? Auf den Spuren von Columbus! Wie spannend. Doch leider war es nicht so umwerfend, wie wir erhofft hatten. Die alten Ruinen des Forts sind ganz schön verfallen und auch das Städtchen selbst ist in einem nicht ganz so schönen Zustand. Liest man in Wikipedia weiter, erfährt man auch, das Porto Bello auf der roten Liste der gefährdeten Welterbe steht. Wir können dort aber unsere Gasflaschen auffüllen lassen und erwerben noch eine Gaff. Dies ist ein Haken, um große Fische besser aus dem Wasser ziehen.
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Von hier fahren wir mit Werner in einem der bunten Busse nach Colon. Die Großstadt wollen wir ihm nicht vorenthalten. Das Busfahren ist hier eine spannende Sache. Die Busse sind bunt bemalt, ganz nach dem Belieben der Eigentümer. Manchmal sind die Fotos der Liebsten, der Kinder, der Eltern oder Jesusfiguren an der Hecktür. Aus fast jedem Bus ertönt dröhnende Musik und auch die Fahrerkabine ist bunt geschmückt mit Federboas, Girlanden oder selbst gehäkelten Taschentüchern. Meist sind sie zu zweit, der Fahrer und sein Helfer. Der Helfer sammelt das Geld ein, hält die Tür auf, reicht Gebäckstücke raus oder hupt auch während der Fahrt. Wir fahren zwei Stunden nach Colon. Natürlich gibt es auf der Strecke reguläre Bushäuschen, aber es reicht auch, einfach auf die Straße zu springen und den Bus anzuhalten! Manchmal stehen Fahrgäste im Abstand von 10m hintereinander und der Bus hält jedes Mal an. Gut durchgerüttelt kommen wir in Colon an. Wir drei gehen eine Straße entlang, an der rechts und links Querstraßen abgehen. An einer dieser Straßen biegen Frank und Werner leicht ab und bleiben stehen. Da wird von hinten sofort gerufen, wir sollen weiter geradeaus gehen und bloß nicht abbiegen. Aber das war auch das Einzige Mal, dass so etwas vorgekommen ist. Unbeschadet kommen wir abends wieder auf der Shangri-La an. Nach zwei Nächten heben wir den Anker und segeln wieder zurück Richtung San Blas. Da wir immer noch auf der Suche nach einem geeigneten „Parkplatz“ für unser Schiff sind um im Sommer nach Deutschland zu fliegen, legen wir einen Stopp in der Turtle Kay Marina ein. Der Internetauftritt kündigt eine große und exklusive Marina an, mit Pool und Resort Hotel. Unsere Hoffnung, das Schiff für wenig Geld dort zulassen, schwindet. Aber dort angekommen, zeigt sich die Realität. Die Marina ist fast leer. Mit uns sind dort 10 Schiffe, die Hälfte ist dort für längere Zeit geparkt. Beim Anlegen hilft uns Yogi. Er ist der Hafenmeister und ein Deutscher. Er lebt mit seiner Frau auf seinem Segelschiff und ist hier angestellt. Seine Samantha-Nova ist eines von den anderen 9 Schiffen! Der nächste Ort, Nombre de Dios, ist ca. 15 Autominuten von der Marina entfernt. Hier wurde kürzlich ein Wrack aus Columbus Flotte gefunden. Der Weg dorthin führt durch wilden Dschungel. Es gibt kleine Einkaufsmöglichkeiten und auch Busse nach Colon fahren stündlich. Alles was wir uns vorgestellt haben. Frank und Yogi werden sich auch schnell mit dem Preis einig und so ist es beschlossene Sache, dass wir die Shangri-La ab Juli dort lassen. Jetzt segeln wir mit Werner weiter zu den San Blas Insel. Wir kennen ja auch erst zwei von den 365 Sandhaufen! San Blas ist ein herrliches Segelrevier. Kaum Welle und die Distanzen zwischen den Inseln sind kurz. Nur mit Wind ist hier nicht viel los, meistens müssen wir motoren. Die erste Inselgruppe, die wir ansteuern sind die Lemontree-islands und wir ankern vor Elephante. Die Einfahrt zur Ankerbucht ist besonders aufregend. Es ist nur ein schmaler Fahrwasserkanal, rechts und links kann man die Riffe und Sandbänke sehen. Also steht Werner vorne am Klüver und gibt Handzeichen, Christine lässt den Tiefenmesser nicht aus den Augen und Frank steuert uns dort durch. So wird das auch bei allen folgenden Inselgruppen und Inselchen getan, denn dort sind immer wieder Untiefen und leider sieht man dort auch einige Wracks von anderen Seglern, die nicht so vorsichtig waren. Heute ist wunderbares Wetter, der Himmel ist blau und die Sonne strahlt. Das Wasser schimmert türkisblau und da wir auf drei Meter ankern, kann man bis auf den Grund schauen. Auch die Elephante lädt zu einem Landbesuch ein. Dort steht eine mit Palmenblättern bedeckte Hütte, ganz viele Palmen und der Sand ist weiß und sogar geharkt. Pelikane umkreisen die kleine Insel und Einsiedlerkrebse wandern umher. Die Bewohner dieser Insel liegen in der Hängematte und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Die Hütte entpuppt sich als eine Bar, in der es sogar Internet gibt. So schließen wir den Laptop an und wollen nach Flügen suchen. Leider ist es sehr langsam und wir kommen zu keinem Ergebnis. Also genießen wir einfach nur den wunderbaren Ort. Und genauso verbringen wir die nächsten Tage: Fahren von Insel zu Insel, ankern, gehen an Land, sprechen mit den Bewohnern und lassen alle Eindrücke auf uns einwirken. Die Bewohner sind die Kuna- Indianer. Sie leben sehr traditionell. Die Frauen kümmern sich um die Kinder und den Haushalt und stellen wunderschöne Handarbeiten her, die sie an die Segler in ihrem Einbooten verkaufen. Die Männer gehen auf Fisch,- Loobster und Muschelfang für sich und ihre Familien, verkaufen aber auch an die Segler den Fang ebenso wie Früchte. Einige Inseln sind bebaut mit Wellblechhütten, die dicht an dicht stehen. Dort findet ein ganz normales Dorfleben statt. Es gibt dort eine Schule für die Kinder und auch Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden. Mittags bekommen die Kinder ihr Essen von einer Garküche. Es besteht für die Kunas genauso Schulpflicht, wie für die anderen Kinder auf dem Festland. Das sind hier aber nur vier Jahre. Aber dennoch tragen die Kinder eine Schuluniform und sind genauso mehr oder weniger motiviert, wie unsere deutschen Kinder! Nach den vier Jahren besteht die Möglichkeit, weiter zur Schule zu gehen und zu studieren oder eben im Familienbetrieb zu arbeiten. Viele junge Mädchen haben wir gesehen, die in die Handarbeiten eingearbeitet werden. Das Ergebnis dieser Handarbeit nennt sich Mola. Das sind viele bunte Stoffschichten übereinander, in die Fantasiebilder bestickt werden und durch die unterschiedlichen Stoffe, die dann herausgeschnitten werden, entstehen diese wunderschönen Bilder. Auch die Kleidung der Kuna- Frauen ist sehr bunt und mit Perlen und Muscheln geschmückt. Aber auch hier hält der Fortschritt Einzug. Fast jeder Kuna hat ein Handy und auch Spiele der Fußball-WM werden auf Fernseher übertragen. Wir selbst schauen uns das Spiel gegen Portugal in einem Laden der Kunas an! Irgendwann ist es dann soweit und wir müssen wieder zurück zur El Porvenir. Der Abreisetag von Werner ist gekommen. Das Einchecken findet vor dem Hotel der Insel statt. Der Koffer wird auf einer einfachen „Schiebewaage“ gewogen. Außer Werner fliegt noch ein Passagier mit. Auch heute hat das Flugzeug aufgrund eines Gewitters Verspätung, aber das scheint hier normal zu sein, denn niemand verfällt in Aufregung. Nach einem herzlichen Abschied, steigt die Maschine in die Luft und bringt Werner zum Festland. Tschüss, es war total schön, dass du da warst.
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Wir machen uns auf den Weg zur Turtle Kay Marina, dort gibt es verlässliches Internet und Strom. Die Flüge nach Deutschland müssen gebucht werden. Und wir können auch wieder am Schiff arbeiten. Die letzten zwei Wochen waren auch für uns Urlaub, es ist viel liegen geblieben. Das Übliche halt! Und da uns auf der Suche nach Ersatzteilen in Colon und in der Shelter Bay Marina immer wieder gesagt wurde, all what you need is in Panama City, machen wir uns auf den Weg in die Hauptstadt. Dafür brauchen wir drei Tage, Zwei für Hin- und Rückreise und Einen für das Einkaufen. Panama City ist gewaltig groß und eher unüberschaubar. Netterweise hat Yogi uns ein paar Tipps gegeben, wo man was bekommen kann. Und wir haben Glück, einen Großteil von der Einkaufsliste bekommen wir! Unter anderem einen Luftentfeuchter und Persenningstoff. Zurück am Schiff legen wir richtig los. Wir wollen die Shangri La voll überdachen, um sie vor Regen und Sonne zu schützen. So kommt die Nähmaschine wieder zum Einsatz und das Büro von Yogi nutzen wir zum Zuschneiden. Nach einer Woche sind beide Dächer für Mittel- und Vorschiff fertig, wie auch die Vorbereitung der Steuersäule, wir kaufen uns in Deutschland einen neuen Gashebel. Nun müssen wir unsere Koffer packen, den Luftentfeuchter anschließen und einschalten, alle Luken schließen und uns ein Taxi nach Nombre de Dios organisieren. Am 6.7. abends sitzen wir im Flugzeug und fliegen in die Heimat. Für diese Strecke von Haustür zu Haustür benötigen wir 36h. Das ist im Grunde nichts, wenn man überlegt, wie lange wir über den Atlantik gebraucht haben. Nun sind wir in Deutschland. Besuchen unsere Familien und Freunde und haben auch so einiges auf dem Zettel, was getan werden muss. Mitte September geht es wieder zurück zum Schiff. Wir nehmen dann auch gleich ganz nette Chartergäste mit, die Ihren Urlaub bei uns verbringen möchten.
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Z U R Ü C K A U S D E U T S C H L A N D
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Nach 10 Wochen Heimturlaub kommen wir am 21.09. zurück an Bord.
Im Gepäck haben wir eine Menge Ersatzteile und neues Equipment für unser Boot, sowie zwei Chartergäste aus Deutschland.
Wir haben ein etwas mulmiges Gefühl, gleichzeitig mit unseren Gästen einzutreffen, ohne zu wissen, welche Spuren die lange Liegezeit hinterlassen hat. Hat unser Luftentfeuchter funktioniert oder haben wir Schimmel im Schiff? Hat der Schwimmerschalter für unsere Bilgenpumpe vielleicht geklemmt? Wie stark ist das Schiff verschmutzt oder hat sich sogar Ungeziefer eingenistet? Diese Fragen haben uns oft beschäftigt, als wir in Deutschland waren und nun steigt die Spannung. Zum Glück waren unsere Sorgen unbegründet. Es ist alles in bester Ordnung, ja sogar besser als bei unserer Abreise vor 10 Wochen, denn selbst die Ameisen, die wir an Bord hatten, sind verschwunden.
Nach nur einem Tag Vorbereitung können wir mit unseren Gästen die Turtle Cay Marina verlassen und zu den San Blas Inseln segeln.
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Auf dem Weg dorthin fangen wir mit der Schleppangel einen Thunfisch, den wir am Abend lecker zubereiten. Für einen Tuna war er nicht sehr groß, aber wir schaffen es zu viert nicht, ihn zu verspeisen.
Einige Tage später fangen wir noch eine Makrele, die allerdings für vier Personen nur knapp reichen wird. An einer Riffpassage treffen wir auf Kuna Indianer, die nach Lobster und anderen Meerestieren tauchen. Wir kaufen ihnen zwei fangfrische Lobster, mit denen wir unser Mahl bereichern.
Es ist erstaunlich, wie flink die Männer aus dem Wasser in ihre Einbäume springen und wie lange sie ohne Gerät unter Wasser bleiben, um die Bewohner des Meeresbodens zu fangen.
Nach einigen Tagen auf San Blas, segeln wir mit unseren Gästen in Richtung Panama Kanal. Auf dem Weg liegen Puerto Lindo und Puerto Bello.
In Puerto Bello ist die Bar von Captain Jack ein zentraler Anlaufpunkt. Unsere Gäste möchten eine Dschungeltour machen und so gehen wir erstmal zu Jack, um Informationen einzuholen.
Wir werden an Jason verwiesen und haben richtig Glück. Er ist ein hervorragender Führer und der Dschungel ist seine Leidenschaft. So kommt es, das wir ihn für drei Stunden buchen und erst nach 6 Stunden völlig erschöpft, aber glücklich aus dem Dschungel zurückkommen.
Am 03.Oktober verabschieden wir uns von unseren Gästen in der Shalter Bay Marina am Panama Kanal.
Die Marina wird in Seglerkreisen auch Shalter Pay Marina genannt, weil sie etwas teuer ist. Das heißt für uns Leinen los und zurück nach Puerto Bello. Dort liegen wir vor Anker, bekommen alles zum Leben beim Chinesen vor Ort und können für zwei Dollar mit dem Bus nach Colon fahren, um einzukaufen.
Fast zwei Wochen liegen wir hier vor Anker und basteln am Schiff. Dann brauchen wir dringend einen Tapetenwechsel und beschließen nach Boca del Toro zu Segeln, wo wir nach 44 Stunden Fahrt vor Bocas Town ankern. Hier treffen wir Ferdinand und Elke auf der La Paloma und schon ist die Party im Gange. Die beiden sind schon länger hier und wissen was läuft. Oktoberfest steht auf dem Programm. Josef, ein Österreicher der hier in einer entlegenen Bucht einige Hektar Land gekauft hat und zum Spaß ein Restaurant betreibt, hat das Fest organisiert und sogar die Lederhose angezogen. Es gibt reichlich Bier, Schweinebraten mit Sauerkraut und sogar frische Bretzel. Um 12 Uhr geht’s los und es dauert nicht lange und am Steg vor dem Restaurant liegen die Boote dicht gedrängt im Päckchen. Da sind wir nun zum ersten Mal im Leben auf einem Oktoberfest und das ausgerechnet in Panama.
Am nächsten Morgen heißt es Anker auf. Wir haben einen Krantermin in Almirante, um unser Unterwasserschiff zu reinigen und neues Antifouling aufzutragen.
Almirante ist ein sehr kleiner Containerhafen, aber die Ware die hier verladen, wird kennt jeder. Es sind Chiquita Bananen, die von hier ihre Reise in die Europäischen Supermärkte antreten.
Gleich daneben gibt es einen Travellift für Yachten und eine Stellfläche an Land, wo einige Bootsbesitzer emsig an ihren Schiffen arbeiten. Wir geben Vollgas und nach nur 24 Stunden sind wir wieder im Wasser und verlegen uns zurück ins 11 Meilen entfernte Bocas.
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Bocas Town ist das Centrum dieses Archipels und von Tourismus geprägt. Es gibt unzählige Hostels, Bars, Restaurants, Supermärkte sowie Surf und Tauchschulen.
Die Gelegenheit für Christine einen Tauchkurs zu absolvieren und PADI Openwater Diver zu werden. Dann können wir in Zukunft nicht nur zusammen segeln, sondern auch die Unterwasserwelt gemeinsam erkunden.
Christine entscheidet sich für die Dutch Pirat Tauschule und trifft eine gute Wahl. Der Besitzer Andre aus Kanada und sein Tauchlehrer Otto aus Venezuela sind nicht nur fähig, sondern auch super nett. Wir dürfen uns auch noch nach dem Kurs in der Tauchschule wie zu Hause fühlen, unser Dhingi dort festmachen, das Internet nutzen und vieles mehr.
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Am 31. Oktober ist Halloween und eine Menge Zombies, Monster und tote Jungfrauen ziehen ihre Kreise durch Bocas Town. Auch wir schließen uns an, nur ohne Kostüm. Wir treffen auch Andre und Otto und gemeinsam feiern wir eine gute Party. Wir lassen unsere Kamera an Bord, aber eure Fantasie wird euch wohl die gruseligen Kostüme zeigen können!
Am nächsten Tag findet ein bisschen außerhalb ein Flohmarkt statt. Andre hofft, eine Gitarre und ein Fahrrad zu bekommen und wir machen uns gemeinsam auf den Weg. Wer weiß, was wir finden. Wir brauchen unbedingt ein neues Dhingi, unser Herkules gibt immer mehr auf und ist auch bisschen klein geworden. Vielleicht hat ja jemand seines zu verkaufen!
Aber kein Segler verkauft dort sein Beiboot, dafür finden wir eine noch gute Tarierweste. Andre hat sie für gut erklärt und kurzerhand kauft sie Frank. Für ihn ist sie leider zu klein, aber Christine passt sie sehr gut.
Das nächste Ziel ist Kolumbien. Wir haben schon von vielen Seglern gehört, das Cartagena eine wunderschöne Altstadt hat. Aber wir wollen dort nicht allein hin, am Schönsten wäre es, auf diesen Weg ein paar zahlende Gäste mitnehmen zu können. In Bocas Town sind eine Menge Backpacker unterwegs, die nach Cartagena wollen. Also wird unsere Aufgabe in den nächsten Tagen das Aufhängen von Plakaten sein.
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M E H R B I L D E R
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Bilder Panama 2
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T H A N K Y O U F O R T R A V E L I N G W I T H S H A N G R I L A
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Die Suche nach zahlenden Mitseglern für unsere Reise nach Kolumbien ist zunächst erfolglos. Da hat Christine die zündende Idee: Wir bieten unsere freien Kojen bei Facebook an. Auf der Seite „ Bocas Buy and Sell“. Nach nur zwei Tagen erhalten wir eine Nachricht von Pablo, der in einem Hostel arbeitet. Zwei seiner Gäste sind an unserem Angebot interessiert, sie müssen aber spätestens am 26.11. in Cartagena ankommen.
Klar, das ist zu schaffen. Es bleiben uns zwei Tage Vorbereitung und dann kann die zehntägige Reise losgehen.
Am Samstag treffen wir unsere Mitreisenden Nick und Todd, um die Einzelheiten zu besprechen.
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Die beiden sind Piloten und fliegen den Privatjet eines Saudis. Im Moment ist ihre Maschine in London zur großen Inspektion. Wie sie berichten, wird der Jet dort total zerlegt und alles durchgecheckt. Das verschafft ihnen drei Monate Urlaub und so tingeln sie gemeinsam durch die Welt. Eben noch in Ägypten beim Wracktauchen und jetzt auf Segeltörn in Mittelamerika. Für diese Jungs ist die Welt ein Dorf.
Wir verabreden uns für Montag 8 Uhr in Andres Tauchschule, um sie an Bord zu holen. Für uns heißt es nun erstmal Lebensmittel und Getränke bunkern. Dreimal setzen wir mit dem Dinghi über und stürmen mit Trolley und Reisetasche den Supermarkt. Dabei müssen wir uns durch feiernde Menschenmassen quälen, denn es sind Bocas Days. Ein riesen Volksfest mit schier unendlichen Musik- und Tanzparaden auf den Straßen. Zum Glück sind die Supermärkte fest in chinesischer Hand und Chinesen haben nie geschlossen!
Am Montag kommen Nick und Todd nicht allein. Sie haben am Wochenende Rieke und Anja getroffen und ihnen von der geplanten Segelreise erzählt. Die beiden Kinderärztinnen aus Nürnberg bereisen drei Wochen lang Costa Rica und Panama mit dem Rucksack und möchten uns spontan bis zu den San Blas Inseln begleiten. Na klar! Wir freuen uns und unsere Bordkasse erst recht! Nach dem Frühstück lichten wir den Anker und segeln zu den Islas Zapatilla. Von dort geht die Reise weiter zur Isla Escudo de Veraguas und schließlich in den Rio Chagres. Hier ankern wir als einzige Yacht in der wunderschönen Natur des Flusslaufes. Unsere Mitsegler erklimmen die Ruinen eines Forts an der Flussmündung und am Abend lauschen wir den Geräuschen des Urwaldes, der uns umgibt.
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Am nächsten Tag passieren wir die Einfahrt zum Panamakanal und erreichen am Nachmittag Portobello. Für uns eine gute Gelegenheit Lebensmittel nach zu bunkern, denn wir haben ja überraschender Weise zwei Gäste mehr. Unseren Gästen empfehlen wir eine Dschungeltour mit Jason, den wir von unseren früheren Aufenthalten in Portobello kennen und als hervorragenden Tourguide schätzen.
Die Zeit sitzt uns ein wenig im Nacken. Die San Blas Inseln sollen nicht zu kurz kommen. Diese Perlen der Karibik aus Sand und Palmen, auf denen die Kuna- Indianer ein sehr traditionelles Leben führen, sind die Hauptattraktionen dieser Reise. So heben wir am Nachmittag den Anker. Ein kurzer Stopp in der Turtle Cay Marina, um Wasser und Diesel zu bunkern und weiter geht’s nach San Blas. Um Mitternacht fällt der Anker vor El Porvenir. Am nächsten Vormittag besuchen wir ein Kuna dorf, bevor wir zu einer kleinen Insel verlegen, von der wir wissen, dass es ein schönes Korallenriff zum Schnorcheln gibt. Kaum ist der Anker im Wasser, kommen auch schon die Kunas in ihrem Einbaum auf uns zu, um uns Loobster zu verkaufen. Wir erstehen 25 der köstlichen Meerestiere.
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Nick und Todd wetteifern um die Zubereitung. So genießen wir einige in der Pfanne mit Zwiebeln, Knoblauch und Butter zubereitet, andere aus dem Backofen in Alufolie oder lediglich in Salzwasser gekocht. Es wird ein schöner und langer Abend. Nick und Todd spielen Gitarre und einige Flaschen Wein werden geleert.
Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen von Rieke und Anja. Wir bringen sie nach Carti, von wo aus Geländewagen nach Panama City fahren.
Uns bleiben jetzt noch 30 Stunden zum Relaxen, bevor wir die 200 Meilen lange Reise nach Kolumbien antreten. Wir suchen uns eine der schönsten Inseln aus und ankern dort als einziges Schiff vor traumhafter Kulisse.
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Wir schnorcheln, baden, besuchen die Kuna Familie auf der Insel und entspannen abwechselnd in der so beliebten Hängematte auf dem Vorschiff.
Am Abend des 24.11. brechen wir auf nach Cartagena. Vor uns liegen 200 Meilen und keine Spur von Wind, jedoch unerwartet hoher Seegang. Wir werden 40 Stunden durchgeschaukelt und der Motor dröhnt die ganze Zeit. Zudem ist auch noch der Autopilot ausgefallen und wir müssen von Hand steuern. Zum Glück haben wir tolle Mitsegler, die sich wie selbstverständlich dazu bereit erklären, ebenso ihren Dienst am Ruder zu leisten, wie wir.
Am Morgen des 26.11. erreichen wir Cartagena und betreten zum ersten Mal den südamerikanischen Kontinent.
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M E H R B I L D E R
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Bilder: Trip nach Kolumbien
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